Kategorie: Rudern

Ralphs Projekt „Der RCR berudert den Rhein von km 0-860 (deutsch-niederländische Grenze)“

Drei-Bundesländer-Fahrt vom RCR bis Ingelheim (Rheinkilometer 347-519)

30.07.01.08.2022

 

Tag 1: RCR‒Speyer (Rheinkilometer 347‒401)

08:00 Uhr, Samstagmorgen, bestes Wetter, 15 gut gelaunte RCR-Ruderinnen und -Ruderer und willkommen geheißene Gäste (Eva und Susanne) von der RGM (Rudergesellschaft München 1972), ein Bootshaus, drei 4x+ Gig-Wanderruderboote, eine Pritsche, ein See und der Rhein in fast sichtbarer Reichweite … beste Voraussetzung für den Start einer Wanderfahrt! Und als wenn dies nicht schon genug wäre: In weiser Voraussicht hatte ein kleines Team um Fahrtenleiter (FL) Ralph bereits ein Bus-Bootshänger-Gespann und einen PKW an unser Ziel in Ingelheim verbracht, so dass kein Landdienst notwendig war und mit Gepäck im Boot gewanderrudert werden konnte … großes Kino!

Nach der Begrüßung und letztem Briefing unseres, wie immer, bestens vorbereiteten Fahrtenleiter Ralph werden die Ruderwütigen von der Leine gelassen und in emsigem Treiben gehen die Boote nebst notwendigem Equipment und Gepäck aufs Wasser. Startschuss: 08:45 Uhr!

Was ist unser heutiger Plan? Wir rudern auf uns wohlbekannten Pfaden am Goldkanal auf „unseren“ schönen Rhein, passieren Karlsruhe und Germersheim und landen als Tagesziel am Rhein-Bootshaus der Rudergesellschaft (RG) Speyer, wo die Boote auf dem Gelände der RG über Nacht bestens gelagert werden können. Soweit die Kurzfassung … jedoch gibt es selbstverständlich mehr zu berichten.

Nach dem Ablegen am RCR und der Passage über den Goldkanal ergibt sich auf dem Rhein dann der Blick auf die aktuelle Wasserstands-Situation: mächtig wenig Wasser im Bett ‒ wir werden uns die kommenden drei Tage die Fahrrinne also mit den Großschiffen teilen müssen ‒ und unsere Boote sollten die Nähe zu den tückischen Buhnen, wo immer möglich, meiden.

Eine weiteres Muss bei unseren anstehenden Etappen (60+ km) und vom FL berechtigt und eindringlich darauf hingewiesen: regelmäßige Steuermannwechsel … was über die komplette Wanderfahrt zum möglichst kräfteschonenden Rudern aller hervorragend umgesetzt wurde.

Und so geht es vom Goldkanal an Karlsruhe vorbei (allgemeiner Steuermannswechsel Höhe Wörth), immer fein innerhalb der Fahrrinne dahin, was so lange gut geht, bis eine heimtückische ‚Pfälzer‘-Buhne unseren ‚Herbert Weisenburger‘ aus heiterem Himmel anfällt! Die offensichtlich misslaunige Buhne schiebt sich so geschickt unter das Boot, dass die komplette Mannschaft in konzentriert-ruhiger Manier aus dem Boot aussteigt und erst, nachdem Boot und Mannschaft zu Fuß in ruhiges Wasser verbracht werden konnten, die Fahrt wieder aufgenommen wird. Eine kleine Schrecksekunde, aber auch nicht mehr (unser heimischer ‚Bootspfleger‘ Thomas wird direkt verständigt, dass eine kleinere (?) Reparatur auf ihn zukommen wird 😊).

Nach halber Tages-Gesamtstrecke kurz nach der Fähre Leimersheim geht es in den in Fahrtrichtung rechten Altrhein zur versteckten Naturschutz-Insel Rott … wo wir die Boote im ‚Schmodder‘ am Fuße der Rott zum fröhlichen Mittagessen bei Fischsuppe, Fisch, Salat und passenden Getränken im gleichnamigen „Restaurant Insel Rott am Rhein“ parken. Nach der kräfteschöpfenden Pause geht´s entsprechend dem Restaurant-Motto “Es reicht nicht, wenn der Gast zufrieden ist, er muss beflügelt gehen." zurück in die Boote um die Rest-Tagesetappe energiestrotzend aufzunehmen. Bei mäßigem Schiffsverkehr ist die Fahrt nach Speyer dann sehr entspannt und so laufen wir gegen 16:30 Uhr bei der RG Speyer ein. Boote aus dem Wasser, gut gelagert (Jan checkte mit kundigem Auge das Buhnen-Boot und gab grünes Licht für die Weiterfahrt) und schon geht es mit dem Gepäck auf dem Buckel entlang der Speyerer Flaniermeile am Rhein in die schicke, weil modernisierte Jugendherberge. Kein Wunder, dass man mehr oder weniger schnell in der JuHe ankommt ‒ die auf der Promenade bestehenden Getränke-Angebote sind schwer auszuschlagen … es war aber auch ein heißer Tag! Zum Abendessen treffen wir uns im ‚Alten Hammer‘ an einer langen RCR/RGM-Freiluft-Tafel direkt am Rhein ‒ herrlich! Und der „Hammer“ darf uns zeigen wo selbiger hängt bzw. was die Pfälzer Küchen- und Getränkelandschaft so alles drauf hat. Lecker! Zufrieden und vom heutigen Tag körperlich durchbewegt war ein guter Schlaf in der JuHe vorherzusehen.

 

Tag 2: Speyer-Gernsheim (Rheinkilometer 401-461)

Bereits um 7:30 Uhr freut man sich beim gemeinsamen JuHe-Frühstück auf das, was der Tag auf dem Rhein an Eindrücken und Überraschungen wohl bieten wird. Mit Sack und Pack zurückmarschiert zu unseren Booten an der RG Speyer geht es nach des Fahrtenleiters gewünschten Mannschaftzusammensetzungen um 9:00 Uhr aufs Wasser.

Bei zunächst bedecktem Himmel kann die Ruderboot-Armada unter sehr guten Bedingungen weiter Richtung Norden ziehen … im Nachhinein wissend, dass es im Laufe des Tages ordentlich sonnig-warm wurde.

Den Ketscher Altrhein lassen wir ‒ uns warmrudernd ‒ in Fahrtrichtung rechts, den Otterstädter Altrhein links liegen, erreichen das Mannheimer Gebiet am Rheinstrandbad, rudern entlang der großen Reißinsel (100 ha großes Naturschutzgebiet, Anlande-Verbot!) und erreichen zur kleinen Wasserpause auf Höhe des Mundenheimer Hafens die Alte Pegeluhr: ein hübscher Anblick bei einem kleinen Rollsitz-Snack.

Frisch gestärkt nähern wir uns DER Passage dieser Wanderfahrt, die im Allgemeinen mit der kleinen Warnung „anspruchsvoll“ versehen wird und bei Ralphs Frühstücks-Tagesbriefing bereits Thema war. „Warschau! Steuerleute und Ruderer“ … im Ludwigshafener/Mannheimer Stadtgebiet zwischen den beiden großen Stadt-Brücken können aus der Kombination von Schiffsverkehr und Spundwänden unangenehme Kreuzwellen entstehen, die ebenso unangenehm zu steuern und zu rudern sind. Gut auf das, was da nun kommen mag, eingestellt … passierte … nichts! Wir ruderten ohne Problem durch die Passage … Glück gehabt.

Dem Stadtgebiet folgend schließt sich das Ludwigshafener Industriemonster BASF an: beeindruckend ob der unglaublichen räumlichen Ausmaße ‒ eingeschränkt beeindruckend ob der baulichen Ästhetik (in Zahlen: 2000 Gebäude auf einer Fläche von mehr als 10 km², das größte zusammenhängende Chemieareal der Welt).

Nun heißt es abermals für den Steuermann Obacht geben: Es geht demnächst rechts ab in den Friesenheimer Altrhein, wo auf der Friesenheimer Insel im Garten des Restaurant DEHUS ein großer Tisch reserviert ist. Die Sonne scheint … die einen lieben die Sonne, andere bevorzugen etwas Schatten … also wurde der DEHUSSCHE Garten bezüglich seines Gartenmobiliars flugs den Anforderungen der einfallenden RCR/RGM Schar angepasst. Dies alles unter den wohlwollenden Augen des Patrons, der in Personalunion ebenso als Fährmann die neben dem Restaurant liegende Fähre über den Altrhein bespielt. Ein engagierter Gastgeber mit lustig-lockerer Zunge, der leider demnächst seine Restaurant-Pforten schließen wird. Sehr schade für seine Gäste!

Die Bäuche voll Salat, Fisch, Schnitzel, Eisbecher (jedoch frei von Eiskaffee!!!) pfeift „Reiseleiter“ Ralph zum Aufbruch … und ebenso etwas umständlich wie das Anlanden neben dem Fähranleger geht es nun auch wieder aufs Wasser und retour auf den Rhein.

Wir ziehen am Lampertheimer Altrhein vorbei … Worms in Sicht … Worms vorbei … bis uns kurz vor dem Maulbeerauer Altrhein nach einer Badepause ist. Ein Boot ist schon da, wir stoßen im strömungsfreien Uferbereich dazu, das dritte Boot folgt wenige Minuten später. Rhein-Badespaß in seichtem, überhaupt nicht kaltem Wasser … unglaublich, diese Möglichkeit gibt´s nur in solch´ wasserarmen Zeiten wie aktuell.

Erfrischt geht es in Richtung unseres heutigen Ziels. Ob der unklaren und zeitkritischen Anlandung am belebten Fähranleger Gernsheim direkt an unserer Unterkunft RHEINGOLD wird sich kurz vor dem Ziel auf dem Wasser gesammelt, diskutiert und Ralph entscheidet sich für das Anladen und Lagern der Boote am gegenüberliegenden großzügigen Rheinstrand. Gesagt, getan ‒ und mit der Fähre über den Rhein zum RHEINGOLD.

Zimmerschlüssel, Bezug, Pflege … und dann treffen wir uns an einer langen Tafel vor dem RHEINGOLD mit prachtvollem Blick auf „unseren“ Rhein. Heute haben wir mächtig Spaß mit unseren Servicekräften … zuerst heute Mittag im DEHUS und nun mit einem jungen, schlagfertigen Kollegen, für jeden Flachs zu haben und flink den Großteil der Hungrigen mit der regional-berühmten „Frankfurter Grie Soß“ versorgte. Auch hier wiederum hatte die „Reiseleitung“ ein sehr gutes Händchen mit der Gastronomie und Unterkunft. Ein schöner Abend, der beim Blick über das Wasser an die „alten Germanen“ erinnert:

Es saßen die alten Germanen
Zu beiden Ufern des Rheins :/
|: Sie saßen auf Bärenhäuten
Und tranken immer noch eins :/
Refrain:
Und eins und zwei und drei und vier,
Sie soffen unheimlich viel Lagen Bier
Und fünf und sechs und sieben und acht,
Sie soffen die ganze Nacht.

Ganz so war es dann doch nicht … gute Nacht!

Tag 3: Gernsheim-Ingelheim (Rheinkilometer 461-519)

Wanderruder-Routine: gemeinsames Frühstück um 07:00 Uhr (autsch!), auschecken, im Tross die Fähre erreichen, übersetzen, Boote zu Wasser, Gepäck verstauen. „Steigt ein!“ um 08:30 Uhr.

Über mangelnden Schiffsverkehr können wir uns heute nicht beklagen … ordentlich Pötte unterwegs … hintereinander, nebeneinander … und unsere Steuerleute mittenmang. Spannend, aber mit wachem Auge kein Problem für die in Fahrtrichtung Sehenden an den Steuerseilen.

Vorbei an Oppenheim und Nierstein kündigt sich gleich hinter Ginsheim-Gustavsburg das schöne Mainz an. Zunächst passieren wir den Mainzer Ruder-Verein von 1878 und Ruder-Olympiastützpunkt mit imposant vielen Bootshaus-Rolltoren. Gegenüberliegend fließt der Main in den Rhein, weniger imposant als gedacht. Anschließend die Altstadt: Hinter der Rheingoldhalle am Ufer und dem in den 70er Jahren (und definitiv danach aussehenden) erbauten Rathaus versteckt sich halb geduckt der eigentlich wunderschöne Mainzer Dom. Und schon verlassen wir das Mainzer Stadtgebiet dem Rhein folgend durch Mainzer Neubau- und Industriegebiete und landen, wie geplant, in Mainz-Mombach an der Pritsche der Mainzer Ruder-Gesellschaft 1898 (MRG) und werden dort aufs Herzlichste von Ruderwart Breitensport der MRG, Jürgen Werner, mit Getränken aller Art und einem Vesper-Buffet vom Feinsten versorgt. Einen Riesendank an Jürgen und die MRG für Ihre überragende Gastfreundlichkeit!

Zurück auf dem Wasser rudern wir vorbei an Schierstein und staunen wenige Kilometer weiter nicht wenig über die mondänen Wohneinheiten (Villen) entlang der Rosenstadt Eltville am Rhein. Von diesen Eindrücken geblendet fährt ein Boot an der Mariannenaue rechter Hand, der Rest nach des Fahrtenleiters Wahrsager links … die Fahrwasser führen jedoch zum Glück vor Ingelheim wieder zusammen. Unser Ziel ist erreicht: Ruderverein Ingelheim 1920. Glücklich, die wunderschöne Wanderfahrt ohne Hindernisse gemeistert zu haben, bringen wir alle Boote aus dem Wasser und bemerken auch hier, wie an vielen anderen Rudervereinen, wie wir die tollen Möglichkeiten und kurzen Wege bei uns zuhause am RCR schätzen.

Was nun folgt ist die „Kür“ des Wanderruderns: Abriggern, Boots- und Gepäckverladung und das Beste zum Schluss: Norberts gefürchteter „Rollsitz-Enthärter“…ein Muss, sonst ist die ganze Wanderfahrt nichts gewesen. Und nun „Mannschaft in die Autos!“ … halt, Susanne erscheint mit Brezeln, süßen Teilchen und Eis für alle … um ebendiesen die Rückfahrt zu versüßen bzw. zu versalzen. Prima Sache, Susanne, vielen lieben Dank!

Von der Rückfahrt gibt es (zum Glück) nichts zu berichten (allgemeine Seligkeit ob der letzten drei Tage). Alles lief glatt und so konnte man sich, zurück am RCR, bienengleich ans Abladen der Boote, das Aufriggern, die Bootspflege und das Verbringen in die Lager machen.

Tataaaa, alles geschafft … was fehlt? Ein revuepassierendes Abschlusswort unseres Fahrtenleiters Ralph, dem ein abschließender Applaus sicher ist.

Erwähnt werden darf und muss eine großzügige Geldspende unserer zwei Damen der RGM und die spontane Übernahme einer nicht kleinen Getränkerechnung durch unseren Harald! Ein Hoch den Spendern!

Lieber Ralph, es war eine wunder-, wunderschöne Wanderfahrt:  perfekt vorbereitet, kommuniziert und durchgeführt. Wir hoffen und sind uns sicher, dass diese Fahrt eine Anknüpfung an weitere zukünftige Rhein-Wanderfahrten erfährt ‒ Du hast da sicher schon eine Idee im Kopf 😊

Fecit,
Peter

Fotos: Alle Teilnehmer

 

Stegausbilder-Lehrgang LRVBW beim RCR

Stegausbilder-Lehrgang LRVBW beim RCR

 

Dr. Wolfgang Fritsch – Stellv. Vorsitzender Bildung und Sportentwicklung im Landesruderverband Baden-Württemberg e.V. – war am 27.03.2022 zu Gast beim RCR und nahm 12 Teilnehmer aus unterschiedlichen Rudervereinen mit in die Welt des Ruderns im Wandel der Zeit. Er erklärte, wie sich das Rudern vor 100 Jahren hin zum „natürlichen Rudern“ und zur Ruderausbildung von heute entwickelt hat. Nach der interessanten Theorieeinheit schickte Wolfgang uns Teilnehmer auf´s Wasser, um unsere Rudertechnik vom Beiboot aus zu beobachten, Videos aufzunehmen und bei späterer Analyse Technikoptimierungsratschläge zu geben. Die entscheidende Frage für uns RCR Teilnehmer war, wie lehrt man als Ruderer ohne pädagogische Kenntnisse den Anfängern das Rudern? Hierzu gab es eine klare Antwort: Das Wichtigste im Umgang mit Ruderanfängern ist gutes Einfühlvermögen, den Ruderablauf ganzheitlich darstellen und einüben, abwechslungsreiche Technikübungen anbieten, Rudern in unterschiedlichen Booten und mit wechselnder Mannschaft, das Einbinden in den Verein und ganz wichtig die freundliche Ansprache. Herzlichen Dank an dieser Stelle dem LRVBW und Dr. Wolfgang Fritsch.

Text & Fotos: C. Klug-Kastner

 

„Goldkanalputzete“ beim RCR

„Goldkanalputzete“ beim Ruder-Club Rastatt

Müllmengen ließen die Aktiven staunen

Behörden und Gemeinde unterstützten

Rastatt/Elchesheim-Illingen(-). „Unfassbar, was sich nach einem Jahr Pause am Goldkanalufer angesammelt hat und das auch im geschützten Bereich“, stellte am Ende einer Goldkanal-Putzete Ralph Kastner fest. Zusammen mit Thomas Bartsch hatte er spontan Mitglieder der drei Abteilungen des Ruder-Club Rastatt (RCR) gewinnen können, um eine Müllsammelaktion am Ufer durchzuführen.

Vorbildlich im Vorfeld die Zusammenarbeit bei der Genehmigung der Aktion durch die Stellen des Landratsamts und Regierungspräsidiums, sowie bei der Entsorgung mit der Gemeinde Elchesheim-Illingen. Die Aktion war für den Bereich links und rechts des Ruder-Club-Geländes sowie das Gelände  des Naturschutzgebiets „Silberweidenwald Steinmauern“ vorgesehen. Dazu gab es eine Ausnahmegenehmigung mit entsprechenden Auflagen für die „Pflegemaßnahme nach § 5 Nr.8 der Verordnung für Naturschutzgebiete“, auch ein Motorboot zum Abtransport des geborgenen Mülls zu benutzen.

Ein Teil der Müllsammler säuberte den Uferbereich, wobei eine Menge Plastik in die Säcke wanderte. Im Umfeld der Eiche und des Goldkanalparkplatzes füllten sich die Müllsäcke. Es fiel auf, dass im Vergleich zur letzten Aktion im Februar 2020 der Anteil von Mikroplastik zugenommen hatte. Schließlich füllten sich an der Sammelstelle die beiden PKW-Hänger. Neben mehreren Autoreifen fanden sich unter anderem im Putzete-Fundus Plastiktonnen, Bootssegel, eine große Gasflasche, Reste von Campingmöbeln, Zelte, Fahrradrahmen und Eisenschrott. Auch ein entsorgter Bootshänger fand sich in der Sammlung.

Das traurige Ergebnis der RCR-Müllaktion wurde zum Bauhof Elchesheim-Illingen gefahren, wo die Gemeinde die Entsorgung übernimmt. Über das Ergebnis der Müllsammelaktion zeigten sich Ralph Kastner und Thomas Bartsch zufrieden und fassten eine Fortsetzung ins Auge.

Text & Fotos: Wollenschneider

 

Achtertaufe beim Ruder-Club Rastatt

Achtertaufe beim Ruder-Club Rastatt

Mit „Markgräfin Sibylla Augusta“ unterwegs

Rastatter Wassersportverein mit neuem Flaggschiff

Rastatt/Elchesheim-Illingen(rw). Die letzte Bootstaufe eines Achters führt beim Ruder-Club Rastatt (RCR) in das Jahr 1956 zurück. Damals wurde noch unweit des Bootshauses bei der Rastatter Schließbrücke der Achter „Jupiter“ getauft. Jetzt kam es auf dem Gelände des Ruder-Clubs am Goldkanal mit dem Achter „Markgräfin Sibylla Augusta“ im festlichen Rahmen wieder zur zünftigen Bootstaufe.

Für die Corona-Rahmenbedingungen sorgte der stellvertretende Vorsitzende Ralph Kastner, die Federführung für den Sportrat übernahmen Peter Sigmund und Ruderwart Matthias Koerwer. Der stellte vor zahlreich erschienenen Clubmitgliedern das schlanke, weiße Wasserfahrzeug vor. Der Achter mit einer Bootshaut aus GFK, Carbon verstärkt und einem Innen-Holzausbau vom Feinsten wiegt drei Zentner, ist dank der Sandwichbauweise unsinkbar und 18 Meter lang.

Der Ruderwart erwähnte auch, dass die Investition von über 30000 Euro durch verschiedene Seiten möglich wurde. So haben mehrere Mitglieder großzügig gespendet und gab es eine Bezuschussung für das Sportgerät durch die Stadt Rastatt und den Badischen Sportbund. Matthias Koerwer erwähnte die Modernisierung des Bootsparks beim RCR. So wurden in den letzten zwei Jahren ein neuer Zweier und mehrere Einer angeschafft, um den Bedürfnissen der wachsenden Mitgliederzahl gerecht zu werden. Was das neue „Traumschiff des RCR“ (Koerwer) betrifft, so liegt seine bootsbauerische Wiege im österreichischen Linz an der Donau, bei der Werft „Schellenbacher“.

Der Entschluss einen neuen Achter zu bestellen wurde bei der Ruderversammlung 2019 gefasst und die Bestellung erfolgte im Dezember. Durch die Corona-Pandemie gab es bei der Werft Lieferschwierigkeiten und der Plan des RCR-Sportrats den „Doppelachter“ abzuholen musste aufgegeben werden. Schließlich wurde das in zwei Hälften teilbare Ruderboot im Dezember 2020 von der Bootswerft geliefert.

Da kam die Schwierigkeit hinzu, einen gebührenden Tauftermin für den weißen Riesen zu finden. Schließlich wurde der Tauftermin auf das letzte Wochenende gelegt. Taufpate wurde RCR-Ehrenmitglied und Ältestenratsmitglied Peter Hacker. Der war schon 1956 bei letzten Achtertaufe des „Jupiters“ dabei gewesen. Bevor es zur Sekttaufe aus dem Silberpokal kam, stellte Peter Hacker fest: „Ein Achter ist die Krönung der Bootsflotte eines Clubs“, und ging auf die Harmonie der acht Ruder*innen mit ihren 16 Skulls (Ruder) ein. Mit dem Taufnamen „Markgräfin Sibylla Augusta“ sollte auch die Verbundenheit mit Stadt und der Region unterstrichen werden. Der Taufpate schloss mit den Worten: „Ich wünsche unserem neuen Achter allzeit gute Fahrt und immer eine handbreit Wasser unter dem Kiel.“

Bei der Jungfernfahrt der getauften „Markgräfin“ waren auch drei begleitende Bootsbesatzungen dabei. Eine im Doppelachter „Jupiter“ und die andere im historischen Riemenachter „Germersheim“. Es wird ein historischer Moment bleiben, dass gleich drei Achter durch das Wasser des Goldkanals glitten.

Fotos: Wollenschneider

 

Saison-Ruder-Start 2021

Ruderer/innen für Aktivitäten von morgen gerüstet

Ausübung von Breitensport in natürlicher Umgebung

Ruder-Club Rastatt bietet Kurse im Mai an

Rastatt/Elchesheim-Illingen(-). Auflagen bei der Sportausübung durch die Pandemie, Hochwasser beim Ruder-Club Rastatt (RCR) und trotzdem More…

Rudern

Steuermannslehrgang 2021

Steuermannslehrgang am 20. Und 21. August 2021

Am Freitag, 20.08. und Samstag, 21.08.21 wurde von unserer Ruderkameradin Isolde Orschulko wieder ein Steuermannslehrgang angeboten. Als Veranstaltungsort konnte der Besprechungsraum bei den Naturfreunden Rastatt gemietet werden. An beiden Tagen nahmen 10 Mitglieder der Ruderabteilung an dem theoretischen Part teil, dabei waren 5 „Neulinge“ und die anderen wollten ihr Wissen wieder auffrischen. Zentrales Thema ist die Sicherheit auf dem Wasser und dafür wurde die Broschüre des DRV „Sicher rudern“ als Grundlage verwendet.

Die ersten beiden Unterrichtseinheiten am Freitagabend beschäftigten sich nach der Begrüßung durch unseren Ruderwart Matthias und einer kurzen Einführung mit den Themen Verkehrsregeln und Verkehrszeichen. Eine wichtige Regel um Unfälle zu vermeiden, ist die Beachtung der Vorfahrt – Windkraft vor Muskelkraft vor Motorkraft.

Am Samstag begann der Kurs um 9:00 Uhr mit dem Kapitel „Verantwortung im Ruderboot“. Ab 9:30 Uhr kam Herr Polizeihauptkommissar Christian Bauer von der Wasserschutzpolizei Karlsruhe zur Unterstützung.

Sein äußert interessanter und aufklärender Beitrag wurde begeistert verfolgt. Er sprach die Themen Verantwortung im Boot/Schiff, die Rheinschifffahrtsverordnung und Gefahren auf dem Wasser an und verwies auf unsere gut aufgestellt Ruderordnung.

Auch auf die Besonderheiten des Rheins auf unserer „Hausstrecke“ mit Buhnen,  wechselnder Fahrrinne sowie dem nur teilweise geltendem Rechtsfahrgebot wurde von ihm hingewiesen. An dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön an Herrn Bauer für seinen wichtigen Vortrag zur Sicherheit auf dem Wasser – auch aus Sicht der Wasserschutzpolizei.

Nach einer Mittagspause bei schönstem Wetter im Biergarten des nahegelegenen Restaurants „Am Murgdamm“ fiel es nicht leicht, sich nochmals mit weiteren  theoretischen Themen zu beschäftigen. Aber das Steuern und Führen von Booten, die Steuerkunde, die Ruderbefehle und wichtige Hinweise auf Gefahren, Verbotszeichen sowie Sicherheitshinweise z. B. Rettungsweste und das Verhalten bei Kenterung standen in den 2 Unterrichtseinheiten am Nachmittag noch auf dem Plan. Dann wurden Termine verabredet, an denen der praktische Teil durchgeführt wird.

Am Dienstag, 24.09.21 konnten 4 Teilnehmerinnen das Steuern selbst erlernen. Aufgaben waren, die Umsetzung der Ruderbefehle und das Steuern mit Steuer und ohne Steuer nur mittels Ruderbehlen. Dazu wurde das Boot mit abwechselnder Besetzung vom Rudersteg um die Grenzpunktinsel mit möglichst vielen Kommandos gesteuert. Der 2. Termin war am Donnerstag, 26.09.21, zu dem nochmal 6 Teilnehmer*innen kamen und die gleichen Übungen wie am Dienstag bewältigten. Der Steuermannskurs (beschränkt auf die Hausstrecke auf dem Rhein und kleinere Flüsse) endet mit einer Lehrwanderfahrt, die noch im Oktober geplant ist.

Bericht und Bild von I. Orschulko

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