Würzburger Bocksbeutelregatta 2009 – RCR mit zwei Siegen dabei !
Tolle Kulisse: Der Zielabschnitt der 4,5-Kilometer Langstrecke auf dem Main mit historischer Burganlage und herbstlich
gefärbten Weinbergen im Hintergrund.
Samstag, 17. Oktober 2009 – 5:00 Uhr am Morgen – es ist noch dunkel, kaum wärmer als 4°C und sehr nasskalt. Aufstehen und Anziehen für das bevorstehende Abenteuer: die Breitensportgruppe der RCR-Ruderer greift am Saisonende 2009 doch noch in das Wettkampfgeschehen ein! Es geht zum Bootshaus; Treffpunkt um 06:00 Uhr, der Bootshänger wurde bereits am Donnerstag nach dem Abschlusstraining beladen und muss nur noch an den RCR-Bus angekoppelt werden. Abfahrt um 06:30 Uhr – es ist immer noch dunkel. Im Bus wird gedöst, gevespert, getratscht, gelacht und mit zunehmender Annäherung an die Regattastrecke in Würzburg steigt auch die Nervosität.
Ankunft auf dem Boots-Sattelplatz im Regen gegen 10:00 Uhr. Einige RCR’ler, die mit dem eigenen PKW angereist sind, stehen bereits zum Boote abladen bereit. Ein schöner, gemütlicher Wochendausflug im goldenen Herbst sieht anders aus: immer wieder regnet es und die Temperatur pendelt sich bei etwa 6°C ein. Dazu weht eine satte Brise und die Regattaplatzwiese entwickelt sich zu einer großen Schlammgrube. Trotzdem packen alle mit an und es wird zügig aufgeriggert und die Boote klar gemacht.
Vom RCR mit dabei sind die folgende Akteure: Im Masters-Männer-Gigvierer gehen Reinhard Pfeuffer, Wulf-Dietrich Saup, Peter Schwab, Benjamin Jütte und Steuermann Simon Dütsch an den Start. Ihr Renndebüt im Mädchen-Einer möchte Meike Dütsch absolvieren. Die erfahrenen ehemaligen Rennruderinnen Hanna v. Alvensleben und Eva Lehmann möchten sich im Masters-Rennzweier mit der Konkurrenz messen. Und die alten Ruderrecken Jan Loxtermann, Matthias Körwer, Holger Dütsch und Boris Lehmann wollen’s im Masters-Männer-Rennvierer wissen: was geht noch?
Als treue Fans mit dabei sind Alex , Rita Pfeuffer, Hannelore Dütsch sowie der Coach Linus Klein mit seiner Freundin Franzi als auch die Kinder Annika und Sarah Lehmann sowie die wohl jüngste Regattabesucherin an diesem Wettkampftag: Paula (Tochter von Benjamin und Hanna).
Team RCR in voller Fahrt nach ca. 3800m Renndistanz kurz vor dem Ziel.
Nun geht es Schlag auf Schlag – bereits um 12:37 Uhr fällt der Startschuss für ein Renndebüt: Die 14-jährige Meike Dütsch hat erst in diesem Spätsommer mit dem Skiffrudern begonnen und sich das Ziel gesetzt, die Ruderstrecke einmal unter Wettkampfbedingungen durchzustehen. Meike muss sich gegen drei Konkurrentinnen behaupten, die allesamt deutlich mehr Rudererfahrung haben als sie. Daher lautet das definierte Ziel: Möglichst flüssig und rasch, jedoch technisch sauber die Renndistanz (3000m bei den Mädchen) durchrudern. Und das stellt sich für alle Starterinnen dieser Klassen als schwierig heraus: Infolge der zuvor stattgefundenen Schifffahrtspause stehen große Wellen in der Stracke und das Wasser ist stark aufgewühlt.
Meike schlägt sich tapfer und rudert trotz anfänglicher Probleme mit dem aufgewühlten Wasser nahezu entlang der Ideallinie in Richtung Ziel. Mit der Zeit von 14:34 min. belegt sie zwar leider nur den vierten Platz – jedoch hat sie nach Meinung aller Anwesenden ein tolles Renndebüt auf einer schweren Strecke bei komplizierten, für sie völlig neuen Bedingungen hingelegt. Das verdient Respekt und wir wünschen Meike, dass noch viele erfolgreiche Rennen in ihrer Karriere folgen mögen.
Guter Start in den Rennruderbereich: Meike Dütsch (14 J.) kurz vor dem Ziel beim ersten Ruderrennen in ihrem Leben.
Nur einen Moment später – um 14:24 Uhr – gehen Hanna und Eva auf die Strecke. Im High-Tech- Renndoppelzweier „Joint Venture“ (engl.: Arbeitsgemeinschaft) machen sie dem Bootsnamen und dem RCR alle Ehre. In einer klasse Zeit von 18:24 min. deklassieren sie die Konkurrenz aus Aschaffenburg um ganze 6 Sekunden. Zu erwähnen ist dabei die Tatsache, dass die Schlagfrau der Aschaffenburger Konkurrentinnen erst vor Kurzen zwei Bronzemedaillen auf der FIFA Masters Weltmeisterschaft in Wien (3. bis 6. September) gewonnen hatte und sich somit in einer Topform präsentierte. Das konsequente Training von Eva und Hanna in den letzten drei Monaten hat sich offensichtlich ausgezahlt. Herzlichen Glückwunsch zu diesem Sieg!