Europe Class World Championships 2023

Ein Erfahrungsbericht von Elisa Kebschull

Die Weltmeisterschaft der Europe Klasse fand dieses Jahr vom 08.07. bis zum 14.07. in Vallensbaek Havn in Dänemark statt. Der Weg dorthin begann jedoch viel früher mit der Qualifikation. Um an der Weltmeisterschaft teilnehmen zu dürfen, musste man an der Internationalen Deutschen Meisterschaft 2022 am Bodensee und der YES 2023 in Kiel teilgenommen haben. Zusätzlich wurde die aktuelle Rangliste für den Zeitraum vom 17.05.2022 bis 15.05.2023 herangezogen. Insgesamt hatten sich 9 Damen und 9 Herren qualifiziert.

Durch meine solide Leistung bei der Deutschen Meisterschaft, bei der ich den 9. Platz belegte, und meiner guten Position in der Deutschen Rangliste (aktuell Platz 6), schaffte ich es, mich als 6. unter den Damen für die WM zu qualifizieren.

Das Event startete am 04.07.2023 mit der Open Week, bei der weitere Segler die Möglichkeit erhielten, sich für die WM zu qualifizieren. Am 08.07. begannen dann die Vermessung der Boote und der Nationscup. Beim Nationscup handelt es sich um ein Teamrace, bei dem jede Nation ein Team von 4 Seglern melden kann. Häufig werden die besten Segler ausgewählt. Dieses Jahr durfte ich Teil der Mannschaft für das Teamrace sein. Es war eine ganz neue Erfahrung, da es im Vergleich zu herkömmlichen Regatten ein viel aggressiveres Segeln erfordert. Zwei Teams segeln dabei gleichzeitig einen vorgegebenen Kurs ab. Dabei ist es entscheidend, mit welchen Positionen man als Team durch Ziel fährt. Teamrace segeln erfordert viel Kommunikation zwischen den Seglern und ist äußerst anspruchsvoll. Die Bedingungen in Vallensbaek waren perfekt für das Teamrace. Bei 2-3 Bft kämpften wir gegen die stärksten Nationen und konnten uns bis ins kleine Finale gegen Schweden behaupten. Dort lieferten wir uns ein Kopf-an-Kopf-Rennen, bei dem wir uns knapp geschlagen geben mussten. Am Ende erreichten wir den 4. Platz im Nationscup, was für mich eine Top-Leistung war und meine Erwartungen bei weitem übertroffen hat.

Am nächsten Tag ging es für mich weiter mit der Vermessung und der offiziellen Eröffnungsfeier. Glücklicherweise war mein Material größtenteils auf dem neuesten Stand. Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit der Vermessung meines Masts konnte ich alle Probleme bewältigen und kam einwandfrei durch die Vermessung.

In den folgenden fünf aufregenden Tagen warteten unterschiedlichste Bedingungen auf uns. Am ersten Tag kam es aufgrund von drehendem Wind und Gewittern zu keiner Wettfahrt, daher blieb es bis zum zweiten Tag ungewiss, wo man sich im Internationalen Feld einordnet. Die Tage zwei und drei waren ebenfalls von wechselnden Windverhältnissen geprägt, sowohl mit Regen als auch mit strahlendem Sonnenschein. An jedem dieser Tage wurden drei anstrengende Wettfahrten gesegelt. Dabei landete ich jeweils im ersten Lauf im hinteren Mittelfeld und konnte mich im Laufe des Tages kontinuierlich verbessern. Für mich waren es sehr schwierige Bedingungen mit Wellen, viel Wind und Wolkenkanten, da ich nur selten am Meer segelte. Der vierte Tag war mein erfolgreichster Tag. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich bereits viel dazugelernt und ersegelte mir einen 24. und einen 18. Platz. Am letzten Tag gestaltete es sich wieder etwas komplizierter, da wir nur sehr wenig Wind hatten. Schlussendlich erreichte ich den 32. Platz in der Gesamtwertung.

Es war eine sehr schöne Veranstaltung, bei der ich viel Erfahrung sammeln konnte. Auch wenn ich es noch nicht ganz an die Weltspitze geschafft habe, bin ich dennoch sehr stolz auf meine Platzierung und meine seglerische Leistung.

Elisa Kebschull
GER 1653