Rudern

Ein „Silberreiher“ erweitert Bootspark

Peter Hacker gab historischen Rückblick
Rastatt(wo). Er ist zehn Meter lang, wiegt 68 Kilogramm, dank Kohlefaser mit Epoxy, ist Diamantweiß und kostete über 10 000 Euro plus Zubehör. Das ist der Kurzsteckbrief des C-Ruderboot-Vierers, der anlässlich des 120-Jährigen des Ruder-Club Rastatt (RCR) zünftig getauft wurde. Organisiert wurde die Tauffeier mit großem Publikumszuspruch von Corina Klug-Kastner und Sabine Klomen. Neben dem Vorsitzenden Georg Schmidt waren auch Mitglieder der Segel- und Motorbootabteilung dabei.

Nach der Begrüßung durch Ruderwart Uli Jung lieferte das langjährige Mitglied Peter Hacker einen aufschlussreichen historischen Rückblick. Er erinnerte an die Vereinsgründung am 3. Juli 1898, die Wurzeln beim Karlsruher Ruderclub „Germania“ und das erste Ruderboot zu einem Preis von 100 Mark. Früh ruderte man auch im Elsass und Vereinsgründer Anton Walter führte den RCR zu erster Blüte. Bei Regatten wurde mancher Sieg herausgefahren und das Bootshaus des RCR befand sich bis zum Wechsel in den sechziger Jahren an den Goldkanal, in der Rastatter Augusta-straße. Äußerst schlechte Wasserstände der Murg hatten dazu geführt. Peter Hacker erinnerte auch an das Jahr 1920, als drei Rudersportler des RCR im Rhein ertranken und das Jahr 1970 als Bundespräsident Gustav W. Heinemann auf dem Goldkanal ruderte. Seit den 60er-Jahren hat der Ruder-Club Rastatt auch Motorbootfahrer und Segler in seinen Reihen und inzwischen 530 Mitglieder.

Anlässlich des 120-Jährigen des RCR wurde auch ein mit Hochwasser-Treibholz-Elementen erstellter Unterstand eingeweiht. Das von Wanderruderwartin Isolde Orschulko getaufte Ruderboot erhielt den Namen „Silberreiher“, auch in Anlehnung an seine weiße Epoxy-Außenhaut. Voll des Lobes waren hinterher die vier Ruderinnen, welche die Jungfernfahrt unternehmen durften. Der C-Vierer stammt übrigens aus Österreich (Linz) und trägt dem Mitgliederzuwachs in der Ruderabteilung Rechnung.


Bild: Anlässlich des 120-Jährigen des Ruder-Club Rastatt wurde ein C-Vierer auf den Namen „Silberreiher“ getauft. Vier Ruderinnen unternahmen die Jungfernfahrt.
Text und Foto: Wollenschneider