Achtertaufe beim Ruder-Club Rastatt

Mit „Markgräfin Sibylla Augusta“ unterwegs

Rastatter Wassersportverein mit neuem Flaggschiff

Rastatt/Elchesheim-Illingen(rw). Die letzte Bootstaufe eines Achters führt beim Ruder-Club Rastatt (RCR) in das Jahr 1956 zurück. Damals wurde noch unweit des Bootshauses bei der Rastatter Schließbrücke der Achter „Jupiter“ getauft. Jetzt kam es auf dem Gelände des Ruder-Clubs am Goldkanal mit dem Achter „Markgräfin Sibylla Augusta“ im festlichen Rahmen wieder zur zünftigen Bootstaufe.

Für die Corona-Rahmenbedingungen sorgte der stellvertretende Vorsitzende Ralph Kastner, die Federführung für den Sportrat übernahmen Peter Sigmund und Ruderwart Matthias Koerwer. Der stellte vor zahlreich erschienenen Clubmitgliedern das schlanke, weiße Wasserfahrzeug vor. Der Achter mit einer Bootshaut aus GFK, Carbon verstärkt und einem Innen-Holzausbau vom Feinsten wiegt drei Zentner, ist dank der Sandwichbauweise unsinkbar und 18 Meter lang.

Der Ruderwart erwähnte auch, dass die Investition von über 30000 Euro durch verschiedene Seiten möglich wurde. So haben mehrere Mitglieder großzügig gespendet und gab es eine Bezuschussung für das Sportgerät durch die Stadt Rastatt und den Badischen Sportbund. Matthias Koerwer erwähnte die Modernisierung des Bootsparks beim RCR. So wurden in den letzten zwei Jahren ein neuer Zweier und mehrere Einer angeschafft, um den Bedürfnissen der wachsenden Mitgliederzahl gerecht zu werden. Was das neue „Traumschiff des RCR“ (Koerwer) betrifft, so liegt seine bootsbauerische Wiege im österreichischen Linz an der Donau, bei der Werft „Schellenbacher“.

Der Entschluss einen neuen Achter zu bestellen wurde bei der Ruderversammlung 2019 gefasst und die Bestellung erfolgte im Dezember. Durch die Corona-Pandemie gab es bei der Werft Lieferschwierigkeiten und der Plan des RCR-Sportrats den „Doppelachter“ abzuholen musste aufgegeben werden. Schließlich wurde das in zwei Hälften teilbare Ruderboot im Dezember 2020 von der Bootswerft geliefert.

Da kam die Schwierigkeit hinzu, einen gebührenden Tauftermin für den weißen Riesen zu finden. Schließlich wurde der Tauftermin auf das letzte Wochenende gelegt. Taufpate wurde RCR-Ehrenmitglied und Ältestenratsmitglied Peter Hacker. Der war schon 1956 bei letzten Achtertaufe des „Jupiters“ dabei gewesen. Bevor es zur Sekttaufe aus dem Silberpokal kam, stellte Peter Hacker fest: „Ein Achter ist die Krönung der Bootsflotte eines Clubs“, und ging auf die Harmonie der acht Ruder*innen mit ihren 16 Skulls (Ruder) ein. Mit dem Taufnamen „Markgräfin Sibylla Augusta“ sollte auch die Verbundenheit mit Stadt und der Region unterstrichen werden. Der Taufpate schloss mit den Worten: „Ich wünsche unserem neuen Achter allzeit gute Fahrt und immer eine handbreit Wasser unter dem Kiel.“

Bei der Jungfernfahrt der getauften „Markgräfin“ waren auch drei begleitende Bootsbesatzungen dabei. Eine im Doppelachter „Jupiter“ und die andere im historischen Riemenachter „Germersheim“. Es wird ein historischer Moment bleiben, dass gleich drei Achter durch das Wasser des Goldkanals glitten.

Fotos: Wollenschneider