Autor: Daniel Uhl

HOCHANSTECKEND!!!

HOCHANSTECKEND!!!

Die neue Finn-Welle im RCR

Welche sind die essenziellen Aufgaben in einem Segelverein? Da wäre - logisch – zunächst das gemeinsame Sporterlebnis. Und natürlich Jugendarbeit. Doch ein weiterer wichtiger Faktor, der das Leben von Segelclubs nachhaltig prägt, ist die „Pflege“, das Engagement rund um die Bootsklassen. Die sind wiederum stark beeinflusst von Region, Größe des Segelreviers, vorherrschenden Wetterbedingungen und Klub-Demografie. In der Segelabteilung des RCR waren dies in den Sechziger-, Siebziger- und Achtzigerjahren u. a. 490er, 420er, 470er, FD und Korsar. Heutzutage zieren eher Einhand-Jollen das Gelände vor dem Klubhaus: Laser, Europe und seit einigen Jahren, mit deutlicher Steigerung: das Finn Dinghy.

Das Boot des Vorzeigeseglers

Wer sich ein wenig mit der RCR-Klub-Historie auskennt, der weiß: Die „Finns“ haben seit Jahrzehnten eine Sonderstellung im Regattaleben der RCR-Segelabteilung. Das liegt in erster Linie am wohl bekanntesten Segler unseres Klubs – Jürgen Eiermann. Er segelt seit mehr als 30 Jahren in der ehemals olympischen Klasse (1952 - 2020) zuverlässig ganz nach vorn bei nationalen und internationalen Regatten und steht beispielsweise als 58-Jähriger in der Finn-Rangliste 2024 auf Rang 4 (siehe Eiermann-Porträt). Und auch Thomas Finke hielt Ende der Neunzigerjahre neben Jürgen in der Finn-Regattawelt für einige Zeit die RCR-Flagge richtig hoch. Im RCR-Clubleben war schon in den Jahren davor Dieter Faass (+ 2021) der treibende Motor für die Finn-Klasse. Er rief etwa die unter allen Finn-Seglern beliebte „Osterregatta am Goldkanal“ ins Leben, die bis heute bis zu 50 Finnsegler aus ganz Deutschland und Frankreich anzieht. (Daniel, wie viele Boote sind das wirklich? Bitte korrigieren) . Trotz dieses „geballten“ Finn-Engagements waren es jedoch immer weniger Boote mit der berühmten Doppelwelle im Segel, die vom RCR-Steg zum Training ablegten. Jürgen und Thomas waren immer „auf Achse“ und der Nachwuchs interessierte sich eher für vermeintlich „coolere“ Jollen. Oder man war nicht kräftig genug, um in der Schwergewichtsklasse Finn einen Blumentopf zu gewinnen.

Von der Europe in den Finn

Doch all’ das änderte sich dank des Engagements eines RCR-Seglers, der bezeichnenderweise in der Federgewicht-Klasse Europe nur bei Windstärken ab fünf Beaufort Chancen auf vordere Plätze sah: Daniel Uhl. „Für mich fing es bei den Finns vor 7 Jahren langsam an. Ich hab’ das Bild noch genau vor mir,“ erinnert sich Daniel. „Die Saison war für mich eher bescheiden verlaufen, weil uns auf allen Europe-Regatten nur sehr wenig Wind vergönnt war. Bei der traditionell letzten Regatta der Saison auf dem Brombachsee das gleiche Bild: Der Rauch aus dem servierten Glühwein stieg kerzengerade auf. Trotzdem wurde gestartet, die Leichtgewichte logischerweise vorneweg und neben mir „trieb“ mein Kumpel Hobbes – ähnliche Größen- und Gewichtsklasse wie ich – über den See. Irgendwann schauten wir uns an und ich rief rüber: Es gibt nur eine Lösung… Er unterbrach mich sofort: Ich weiß, wir müssen Finn segeln! Zwei Segler, ein Gedanke: Wir wriggten Richtung Schiri-Boot, meldeten uns bei der verdutzten Rennleitung ‚wegen Wechsel der Bootsklasse‘ ab und versprachen uns, tatsächlich Nägel mit Köpfen zu machen.“ Der Rest ist längst „neue Finn-Geschichte im RCR“: Daniel verkaufte tatsächlich rasch seine Europe, besorgte sich zunächst einen älteren Finn „zum Anfixen“ und stieg dann mit der Hilfe und den guten Szene-Kontakten von Jürgen Eiermann kurze Zeit später auf ein konkurrenzfähiges Finn-Modell um.

Feuer und Flamme

Womit dem neuen Trend zum Finn im RCR der Weg geebnet war. Daniel: „Als Trainer der Opti-Kids habe ich selbstverständlich auch guten Kontakt zu deren Eltern. Einer davon war Andreas Franke – der ehemalige 470er-Kader-Segler lieferte sein Kind bei mir ab und saß danach unterbeschäftigt am Ufer, schaute segelsehnsüchtig auf den See. Also bot ich ihm für die Wartezeit meinen Finn an … und er fing sofort Feuer! Es dauerte nicht lange, da kam Andreas mit eigenem Finn vorgefahren, seitdem ist er nach Jürgen der zweiterfolgreichste Finn-Segler des RCR! 2024 schaffte er es bereits in die Top Ten der Finn-Ranglisten-Welle.“ Doch damit nicht genug. Bald war RCR-Mitglied Martin Deutscher, ehemaliger Olympia-Jollen-Spitzensegler, am neuen RCR-Finn-Trend interessiert. Schon nach den ersten „Schnupper-Schlägen“ auf dem Goldkanal war klar: Martin hatte sich infiziert. Kurze Zeit später lag statt seiner O-Jolle ein Finn auf dem RCR-Landliegeplatz. „Bei Bernd Kebschul, Vater unserer Europe-Spitzenseglerin Elisa und selbst etwas Gewichts-frustrierter Europe-Segler, sprang der Funke ebenfalls schnell über,“ freut sich Daniel. „Und Julian, der Jüngste in unserer Truppe, segelte früher in meiner Opti-Gruppe, stieg dann auf den Laser um, für den er irgendwann zu schwer wurde. Was lag da näher, als ein … Finn?“

Die nächsten potenziellen Finnsegler warten schon

Mittlerweile segeln acht RCR’ler auf der früheren olympischen Jolle. Zwar sind sie mit unterschiedlichen Ambitionen unterwegs – der eine kann mehr Zeit für Regatten opfern als der andere – „wir sind jedoch zu einer festen Größe in der großen Finn-Familie geworden“, unterstreicht Daniel. „Und die nächsten Aspiranten für eine Aufnahme in die RCR-Finn-Gemeinde warten schon!“ Inspiriert von den hervorragenden Leistungen des Jürgen Eiermann, und den tollen Ergebnissen des „Aufsteigers“ Andreas Franke waren sogar einmal (fast) alle RCR-Finnsegler gemeinsam am Start einer Regatta: in Plobsheim/Frankreich. „Um ein Haar hätten wir das Podium für uns gehabt,“ meint Daniel (Plobsheim 2024). So waren es „nur“ Rang 1 und 2 (Jürgen und Andreas) sowie „Für mich schließen sich nach fast jeder Finn-Regatta so manche Kreise,“ sagt Daniel. „Wenn ich gute Bekannte und Freunde aus alten Zeiten nach dem Zieleinlauf ausgerechnet beim „Europe-Kaffee“ treffe. Dann weiß ich, dass der neue Trend hin zum Finn nicht nur beim RCR wahrgenommen wurde! Und bei uns sicherlich weiterhin auf Begeisterung treffen wird.“ Übrigens, wer testen möchte, ob er oder sie nicht auch „reif für den Finn“ sein könnte – Daniel Uhl baut Euch gerne einen Finn für einen Probeschlag auf. Aber Vorsicht: Finn-Segeln ist hochansteckend!

Text: Michael K. ~ MiKu

 

Weitermachen. Immer weiter…

Weitermachen. Immer weiter…

Klar, jeder Segelclub hat seinen Vorzeigesegler. Das ist schließlich eine Frage des Selbstverständnisses und ein bisschen stolz auf die eigenen Reihen darf man ja auch sein. In der Segelabteilung des RCR haben wir Jürgen Eiermann – und der nimmt unter den Idolen einen Sonderstatus ein: weil er nicht nur zwischenrein mal ein paar Lorbeeren auf der Regattabahn erringen konnte. Sondern seit Jahrzehnten in verschiedenen Bootsklassen auf nationalem und internationalem Niveau ganz vorne segelt. Und mit seinen sportlichen und ganz persönlichen Erfolgen nicht nur den Jüngsten und Jugendlichen ein Vorbild ist, sondern auch von den etwas älteren Seglern reichlich Respekt und Bewunderung erhält. Doch schön der Reihe nach. Jürgen Eiermann kam im zarten Alter von acht Jahren erstmals mit Booten „in Berührung“ – mit Paddelbooten, um genauer zu sein. Darauf hetzte er gemeinsam mit seinem Bruder hinter den Segelbooten auf dem Goldkanal her, weil denen eigentlich sein besonderes Interesse galt: Wie funktioniert das mit dem Segel und dem Steuer und warum liegen die bei Wind schief? Der Vater wusste zunächst keine Antwort und war dann auch bald von der penetranten Nachfragerei so genervt, dass er über seinen Arbeitskollegen Kleinkopf (damals höchst erfolgreicher 490er- Segler) seinen beiden Jungs Zutritt zur Segelabteilung des RCR verschaffte. Im Gral des nordbadischen Segelsports angekommen, segelten die beiden Eiermänner konsequent gemeinsam auf dem 420er und wurden bald berühmt-berüchtigt wegen … nein, nicht wegen ihrer Regattaerfolge, die hielten sich nämlich sehr in Grenzen. Sondern wegen ihrer konsequenten Starkwind-Segelei – kaum bliesen über den Goldkanal mehr als vier Windstärken, machten die Gebrüder Eiermann ihren 420er flott und heizten über den See. In dieser Zeit entwickelte Jürgen eine innige Beziehung zur … Motorbootabteilung des RCR. Weil die MoBo-Herren während ihrer Wochenend-Frühschoppen immer einen Blick auf die beiden durchgeknallten, herumrasenden 420er-Segler warfen. Und diese regelmäßig mit den Rettungsbooten aus dem Wasser fischten, da sie irgendwann nach der x-ten Kenterung nicht mehr die Kraft hatten, das Boot aufzurichten.

Beste Freunde: Die MoBo-Abteilung

Soweit zum Anekdotischen. Denn danach wurde es ernst mit den Ambitionen des Jürgen Eiermann. Er sei einfach zu schwer geworden für den 420er, erinnert er sich heute. Also befasste er sich gar nicht erst mit Diäten oder sonstigen gewichtsreduzierenden Maßnahmen, sondern wechselte folgerichtig an die Vorschot des Flying Dutchman. Zu einer Bootsklasse, auf der reichlich Ausreitund Trapezgewicht gewisse Vorteile bringen. Diese Erkenntnis in Sachen Körpergewicht sollte Jürgen Eiermann übrigens während seiner gesamten seglerischen Karriere wie ein Motto beibehalten. Nach vier regattaintensiven Jahren am FD-Trapezdraht wechselte Jürgen in die (damals noch olympische) Starboot- Klasse zum Düsseldorfer Steuermann Rolf Beck. Vorhang auf fürs internationale Parkett: Jürgen segelte Weltmeisterschaften vor Rio de Janeiro, Europameisterschaften in Holland, World Cup in Italien, Bacardi- Cup vor Miami, Kieler Woche und und … Ende der Achtzigerjahre entdeckte er schließlich das Einhandsegeln. Zuvor in strategisch-beratender Funktion und mit der nötigen athletischen Energie immer als Vorschoter aktiv, musste sich Jürgen Eiermann nun auf seine ureigenen Steuerkünste, strategischen Entscheidungen und Körperkräfte verlassen. Und genau dieser Mix gelang ihm gelinde gesagt hervorragend!

Es kann nur eine Klasse geben: den Finn

Die erste Bootswahl war dann auch die genau richtige: Im Finn-Dinghy machte Jürgen nicht nur eine gute Figur, sondern weckte Talente, die ihn bald unter die Spitzensegler dieser (bis 2020 olympischen) Bootsklasse brachten. Drei Jahre im baden-württembergischen Kader sorgten für den gewissen Schliff danach Bundeskader in Kiel. Als man von Jürgen jedoch erwartete, dass er in den deutschen Norden für eine bessere Vorbereitung der Olympischen Spiele in Barcelona 1992 umzog, war die Antwort: „Nix da, ich mach einen auf Einzelkämpfer und gleichzeitig auf Familie!“ Was jedoch nicht bedeutete, dass Jürgen sich aus dem Finn-Business zurückzog. Er segelte weiter erfolgreich bei etlichen Welt- und Europameisterschaften, die Kieler Woche sah ihn als Stammgast. Drei Mal war Jürgen Eiermann Deutscher Vizemeister im Finn; wohlgemerkt die mit am härtesten umkämpfte Einhand-Jollenklasse der Welt! Und Hut ab vor Jürgens Sieg bei der Travemünder Woche 2021 und dem drittem Rang bei der Deutschen Meisterschaft 2022 vor Travemünde – als 56-Jähriger! Nebenher segelt Jürgen seit fünf Jahren noch auf dem 5.5er – einer Drei-Personen- Konstruktionsklasse – wo er kürzlich Vizeweltmeister wurde.

Kein Überleben ohne Segeln

Aufmerksame Leser werden sich mittlerweile gefragt haben, was bei den eingangs erwähnten „persönlich Erfolgen“ gemeint war. Es war schlicht der wohl größte Sieg des Jürgen Eiermann gemeint – im Kampf gegen den Krebs. Vor vielen Jahren wurde bei dem mittlerweile zweifachen Vater und dreifachen Großvater Lymphdrüsenkrebs diagnostiziert. Der zunächst nur schwer in den Griff zu bekommen war. Doch wenn es irgendwie ging, war Jürgen Eiermann auf dem Wasser. „Ohne Segeln hätte ich nicht überlebt!“ lautet seitdem Jürgens Mantra. Und heute, nach einer wiederholten Stammzellentherapie, fühlt er sich buchstäblich wie ein 26-Jähriger. Fit genug, um bei der nächsten Deutschen Meisterschaft im Finn auf dem Leichtwindrevier Bodensee teilzunehmen. Wofür er übrigens 10 kg abnehmen will – zumindest behauptet er das!

Der Opti steht bereit

„Schreib’ bloß keine Lobeshymne“, hat Jürgen dem Autor dieser Zeilen beim Info-Gespräch gesagt. Für ihn sei lediglich wichtig, dass seine Segelkarriere aufzeige, dass man mit Segeln in jedem Alter Erfolge haben kann. Und Segeln als Sportart auch für die nächsten Generationen weiterhin attraktiv bleibe – selbst fern aller Ozeane wie hier am Goldkanal. Und im Übrigen stehe der nagelneue Optimist für seine Enkelkinder schon bereit! Mal ehrlich: Kann sich ein Traditionsverein wie der RCR einen besseren Repräsentanten und Vorzeigesegler wünschen? Eben!

Text: Michael Kunst - MiKu

Deutsche Vizemeisterin 2024

04.11.2024

Europe-Kl(ASS)e im RCR – Elisa Kebschull ist Deutsche Vizemeisterin 2024

Im Herzen unseres Vereins verbirgt sich eine Erfolgsgeschichte: Elisa Kebschull, Deutsche Vizemeisterin 2024 und stolzes Mitglied des RCR, segelt  schon seit 2004 mit Begeisterung bei uns – vom Kindersegeln über die Jugendgruppe bis hin zur Erwachsenenklasse.

Unter der fachkundigen Anleitung des ehemaligen Europe-Seglers Daniel Uhl entdeckte Elisa früh ihre Leidenschaft und ihr außergewöhnliches Talent für die Europe-Klasse. Seit 2016 dominiert sie die regionalen Regatten in Süddeutschland und setzt mit jedem Rennen neue Maßstäbe. Ihr großartiger Erfolg bei der diesjährigen Deutschen Meisterschaft lässt auf eine spannende Saison im nächsten Jahr hoffen – und macht uns als Verein unglaublich stolz.

In den folgenden Zeilen beschreibt Elisa Kebschull ihre bislang erfolgreichste Regatta in der Europe.


Was für eine aufregende Regatta! Bei der Deutschen Meisterschaft der Europe-Klasse 2024 auf dem Partwitzer See im Lausitzer Seenland war von Anfang an klar, dass es spannend werden würde.

Doch wie intensiv die drei Tage auf dem Wasser tatsächlich waren, hat mich überrascht.

Der erste Segeltag begann mit einer gewissen Unsicherheit: Wo würde ich mich im starken Teilnehmerfeld einordnen? Mein Ziel war ganz klar die Top 10, doch die Windbedingungen waren alles andere als leicht einzuschätzen.

Auftakt gelungen

Leichte bis mittlere Windstärken 8-15 kn dominierten, aber mit teils kräftigen Drehern und starken Schwankungen der Windstärke war Flexibilität gefragt. Mein erster Start war noch nicht optimal, da ich ein wenig zu spät die Schot dicht geholt habe. Doch ich blieb konzentriert und nutzte die Winddreher geschickt, um mich auf einen starken 3. Platz vorzukämpfen. Ein super Start, auf dem ich aufbauen konnte!

Und das tat ich dann auch: Die zweite und dritte Wettfahrt liefen noch besser. Im dritten Rennen konnte ich mich sogar mit einem hart erkämpften 1. Platz belohnen!  Mit diesem Erfolg im Rücken landete ich am Ende des ersten Tages überraschend auf dem 2. Platz in der Gesamtwertung – und die Aufregung wuchs. So weit vorne bei einer Deutschen Meisterschaft zu liegen, war komplettes Neuland für mich.

Spannung im Dauerzustand

Mit einer ordentlichen Portion Adrenalin ging es in den zweiten Tag. Die Bedingungen blieben ähnlich, und ich konnte meine Leistung des Vortags bestätigen: Zwei weitere 1. Plätze in den ersten beiden Läufen sicherten mir meine Position. Die guten Starts und ein konzentriertes Segeln haben sich ausgezahlt.

Doch dann kam der dritte Lauf – und damit mein erster Streicher. Der Wind hatte nachgelassen und ich habe die Dreher nicht optimal ausgesegelt. Trotzdem war die Spannung kaum zu übertreffen, denn am Ende des zweiten Tages war ich punktgleich mit der Führenden vom Vortag. Jetzt durfte ich mir keinen weiteren Fehler erlauben!

Quali für die EM geschafft

Der letzte Tag brachte weniger Wind (8-10kn), was die Bedingungen nochmals verschärfte. Der erste Lauf verlief wieder großartig, doch allmählich ließ der Wind nach. Im letzten Rennen des Tages kämpfte ich dann mit den wechselhaften Bedingungen – und musste mich ordentlich anstrengen, um meinen 2. Platz zu halten. Am Ende gelang es mir, meinen Podiumsplatz zu sichern!

Deutsche Vizemeisterin!

Den Sieg holte sich Sandra Diebel vom 1. Segelclub Partwitzer See, die auf ihrem Heimrevier eine fantastische Leistung zeigte – meinen Glückwunsch nochmal!

Für mich ist das Ergebnis ebenfalls ein voller Erfolg: Mit dieser Leistung ist die Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2025 in Torbole sicher! Mein besonderer Höhepunkt der Deutschen Meisterschaft war definitiv am ersten Segeltag als erste den dritten Lauf zu beenden. Das hatte ich zuvor noch nie geschafft!

Jetzt heißt es, den Schwung mitzunehmen, fleißig zu trainieren und nächstes Jahr in Italien Vollgas zu geben. Mal sehen, was dort möglich wird!

 

Text: Elisa Kebschull Fotos: Jörg Diebel

 

Finnregatta Plobsheim 2024

21.-22.09.2024

Regattabericht: Finnregatta in Plobsheim

 

Am vergangenen Wochenende machten sich fünf motivierte RCR-Mitglieder am Samstagmorgen auf den Weg nach Plobsheim, um an der diesjährigen Finn-Regatta teilzunehmen. Die Vorfreude war groß, denn es sollte die bisher größte RCR-Regatta-Finn-Flotte seit Jahren werden. Nach einer schnellen Anreise begannen wir zügig mit dem Aufbau, damit wir rechtzeitig um 14 Uhr auf dem Wasser sein konnten.

Die Windverhältnisse waren alles andere als einfach. Bei leichtem und unbeständigem Wind kämpften wir uns durch zwei Wettfahrten, die mit viel Einsatz und Mühe in die Wertung aufgenommen werden konnten. Trotz der schwierigen Bedingungen war die Stimmung an Bord gut, und alle waren froh, dass wir die Rennen erfolgreich abschließen konnten.

Nach den anstrengenden Stunden auf dem Wasser erwartete uns an Land eine verdiente Belohnung: Der gastgebende ACAL Verein hatte ein köstliches Abendessen vorbereitet. Ein großes Lob an das Team des Clubs, die uns mit einem perfekt gebratenen Schinken und einer Vielzahl hausgemachter Salate verwöhnten. Dazu gab es Freibier, und natürlich durfte in Frankreich der Wein nicht fehlen. Es war ein geselliger Abend, bei dem die Seglerfreundschaften gepflegt und neue Bekanntschaften geschlossen wurden.

Der Sonntagmorgen begann mit einem Blick auf die Wettervorhersage – und die sah nicht gut aus. Alle Prognosen deuteten auf nahezu windstille Bedingungen hin, und leider bewahrheitete sich das auch. Keine weiteren Wettfahrten konnten mehr ausgetragen werden, sodass das Ergebnis nach den zwei Rennen vom Samstag feststand.

Für den Ruderclub Rastatt gab es allen Grund zur Freude, denn wir konnten unser bisher bestes Ergebnis des Jahres einfahren: Jürgen Eiermann sicherte sich den ersten Platz, gefolgt von Andreas Franke auf dem dritten und Daniel Uhl auf dem vierten Platz. Klaus Eisenblätter erreichte den 17. Platz, Julian Hartung landete auf Platz 24., und Bernd Kebschull komplettierte das gute Team-Ergebnis mit dem 28. Platz.

Insgesamt war die Regatta in Plobsheim ein voller Erfolg, und wir freuen uns schon jetzt auf das kommende Jahr. Ein herzliches Dankeschön an den gastgebenden Verein für die hervorragende Organisation und die warme Gastfreundschaft!

Text & Foto: D. Uhl

 

Doppelsieg am Rottachsee

03.-04.08.2024

Doppelsieg am Rottachsee: Ein Rückblick auf den Meckatzer Cup 2024

Der diesjährige Meckatzer Cup am wunderschönen Rottachsee bei Kempten hat Segelherzen höher schlagen lassen. Mit einem Doppelsieg von Elisa Kebschull und Andreas Franke in den Segelklassen Europe und Finn war die Regatta ein voller Erfolg! Sie bot nicht nur spannende Wettkämpfe, sondern auch jede Menge Spaß und gute Laune.

Mit insgesamt 33 Anmeldungen in der Klasse Finn und 16 in der Klasse Europe wurde ein neuer Melderekord für die Segel- & Surfgemeinschaft Rottachsee e.V. aufgestellt.

Der Rottachsee bot die perfekte Kulisse für den Meckatzer Cup. Die windigen Bedingungen am Samstag machten die Rennen besonders aufregend und anspruchsvoll. Die Segler mussten ihr ganzes Können und taktisches Geschick unter Beweis stellen, um sich bei mittleren Windstärken und ein paar kniffligen Drehern gegen die starke Konkurrenz durchzusetzen.

Trotz der Herausforderungen herrschte an Land beste Stimmung! Der Abend wurde mit köstlichem Essen und netten Gesprächen mit Mitstreiter:innen abgerundet.

Leider zeigte sich der Sonntag weniger kooperativ. Starke Winddreher und deutlich weniger Wind als am Vortag ließen keine weiteren Wettfahrten zu. Doch die Enttäuschung hielt sich in Grenzen, da die meisten die Gelegenheit nutzten, um die herrliche Umgebung zu genießen und sich bei bestem Wetter zu entspannen.

Zur Siegerehrung gab es wieder einmal tolle Preise, über die sich die Sieger vom RCR besonders gefreut haben.

Zum Abschied noch ein besonderes Schmankerl: Extra Sonne für die Heimfahrt! So konnten alle Teilnehmer mit einem Lächeln im Gesicht und der Vorfreude auf das nächste Jahr nach Hause fahren.

Wir freuen uns schon jetzt auf den Meckatzer Cup 2025 und sind sicher: Wir kommen nächstes Jahr wieder – und zwar mit noch mehr Booten! Bis zum nächsten Mal, bleibt gespannt und haltet den Termin für den nächsten Meckatzer Cup frei. Bis dahin, Mast- und Schotbruch!

Elisa & Andreas

Fotos: D. Uhl

 

Travemünder Woche 2024

19.-23.06.2024

Travemünder Woche – Finn Dinghy

Ahoi und herzlich willkommen zu unserem episch-lustigen Bericht von der vergangenen Travemünder Woche mit unseren Finn Dinghys. Andreas Franke und Daniel Uhl haben sich am Donnerstagabend auf eine sagenhafte 10-stündige Anreise gemacht. Man könnte denken, wir sind auf dem Weg zur nächsten Mondmission! In Wirklichkeit saßen wir jedoch nur im Auto, knackten die Autobahn-Quizfragen und sangen mit voller Inbrunst Hits, die schon lange der Vergessenheit anheimgefallen waren.

Als wir endlich am Camp „Möwenstein 1“ angekommen sind, waren wir begeistert! Tolle Location, erstklassiger Ausblick und der Camper, unser Boot und wir – niemals mehr als 50 Meter voneinander entfernt. Besser geht’s nicht! Ein großes Dankeschön an den Verein für die perfekte Organisation.

Am Freitag stand dann die Anmeldung auf der Fanmeile auf dem Programm – nicht zu verwechseln mit dem „Fan-meal“, das wir uns bis dahin ausgemalt hatten. Nach dem offiziellen Teil ging's ans Boote aufbauen. Letzte Feineinstellungen und eine kurze Trainingsrunde im Sonnenschein – und die Belohnung? Fischbrötchen direkt beim Huxmann Pavillon! Absolute Empfehlung von unseren Gaumen – ein einmaliges Erlebnis, das uns direkt in die maritimen Glückseligkeiten katapultierte!

Der Samstag brachte die erste Herausforderung: zwei Läufe mit richtig tollem Hängewind und strahlendem Sonnenschein. Unsere Erkenntnis: „Wir müssen beim Start vorne dabei sein, sonst wird das nichts!“ Mit einem Feld voller Hochleistungssegler ist es keine Option, einfach im hinteren Drittel die Ruder zu schwingen und auf ein Wunder zu hoffen.

Am Sonntag herrschten wieder tolle Bedingungen, und wir waren fest entschlossen, die Nummer eins des Tages zu werden: „Vorne starten und einfach laufen lassen!“ Und siehe da – Daniel konnte mit einer sagenhaften Top-10 Platzierung auftrumpfen! Danach gab’s Freibier mit einer geselligen Runde und „Fachgesprächen“.

Montag sollte der Tag für die ganz Großen sein, aber die Sturmwarnungen schickten die meisten Teilnehmer nach Hause und uns lediglich in die Ostsee. Während wir den „Badespaß“ genossen, zogen die großen Jungs ganz gelassen ihre Bahnen, während wir uns gegen die Unbenutzbarkeit unserer Boote (ja, „Kentern hält auf”) kämpften.

Am Dienstag war der Himmel zwar nicht so strahlend, dafür die Windbedingungen angenehm. Motto des Tages: „First Row Club!“ Und tatsächlich, Andreas düste auf zwei Top-10 Platzierungen – die Taktik schien wirklich zu fruchten! Doch schon bald war es Zeit, alles zusammenzupacken. Die Unwettervorhersage drohte, und wir haben beim Abbauen unseres Lagers Rekorde aufgestellt. Gerade als wir alles im Camper verstaut hatten, öffnete der Himmel seine Schleusen – ein echtes Glücksgefühl nach 700 km Richtung Heimat, alles rechtzeitig geschafft!

Auf der Heimfahrt haben wir Manöverkritik geübt, bis uns fast die Stimmen versagten. Am Ende unserer kleinen Odyssee können wir stolz sagen: Bei 48 Teilnehmern und einer hohen Leistungsdichte haben wir uns mit Platz 20 für Andreas und Platz 21 für Daniel wacker geschlagen.

Zusammengefasst: Es gab dunkle Momente, aber mit jedem Lauf wurde es heller! Wir sind mehr als zufrieden mit unserer ersten Travemünder Woche und haben ein bisschen Werbung für die Osterregatta gemacht. Mal sehen, ob wir die 50 Teilnehmer knacken!

Das wars von der Travemünder Woche und den Bademeistern,

Andreas und Daniel

Fotos: A. Franke