04.11.2024

Europe-Kl(ASS)e im RCR – Elisa Kebschull ist Deutsche Vizemeisterin 2024

Im Herzen unseres Vereins verbirgt sich eine Erfolgsgeschichte: Elisa Kebschull, Deutsche Vizemeisterin 2024 und stolzes Mitglied des RCR, segelt  schon seit 2004 mit Begeisterung bei uns – vom Kindersegeln über die Jugendgruppe bis hin zur Erwachsenenklasse.

Unter der fachkundigen Anleitung des ehemaligen Europe-Seglers Daniel Uhl entdeckte Elisa früh ihre Leidenschaft und ihr außergewöhnliches Talent für die Europe-Klasse. Seit 2016 dominiert sie die regionalen Regatten in Süddeutschland und setzt mit jedem Rennen neue Maßstäbe. Ihr großartiger Erfolg bei der diesjährigen Deutschen Meisterschaft lässt auf eine spannende Saison im nächsten Jahr hoffen – und macht uns als Verein unglaublich stolz.

In den folgenden Zeilen beschreibt Elisa Kebschull ihre bislang erfolgreichste Regatta in der Europe.


Was für eine aufregende Regatta! Bei der Deutschen Meisterschaft der Europe-Klasse 2024 auf dem Partwitzer See im Lausitzer Seenland war von Anfang an klar, dass es spannend werden würde.

Doch wie intensiv die drei Tage auf dem Wasser tatsächlich waren, hat mich überrascht.

Der erste Segeltag begann mit einer gewissen Unsicherheit: Wo würde ich mich im starken Teilnehmerfeld einordnen? Mein Ziel war ganz klar die Top 10, doch die Windbedingungen waren alles andere als leicht einzuschätzen.

Auftakt gelungen

Leichte bis mittlere Windstärken 8-15 kn dominierten, aber mit teils kräftigen Drehern und starken Schwankungen der Windstärke war Flexibilität gefragt. Mein erster Start war noch nicht optimal, da ich ein wenig zu spät die Schot dicht geholt habe. Doch ich blieb konzentriert und nutzte die Winddreher geschickt, um mich auf einen starken 3. Platz vorzukämpfen. Ein super Start, auf dem ich aufbauen konnte!

Und das tat ich dann auch: Die zweite und dritte Wettfahrt liefen noch besser. Im dritten Rennen konnte ich mich sogar mit einem hart erkämpften 1. Platz belohnen!  Mit diesem Erfolg im Rücken landete ich am Ende des ersten Tages überraschend auf dem 2. Platz in der Gesamtwertung – und die Aufregung wuchs. So weit vorne bei einer Deutschen Meisterschaft zu liegen, war komplettes Neuland für mich.

Spannung im Dauerzustand

Mit einer ordentlichen Portion Adrenalin ging es in den zweiten Tag. Die Bedingungen blieben ähnlich, und ich konnte meine Leistung des Vortags bestätigen: Zwei weitere 1. Plätze in den ersten beiden Läufen sicherten mir meine Position. Die guten Starts und ein konzentriertes Segeln haben sich ausgezahlt.

Doch dann kam der dritte Lauf – und damit mein erster Streicher. Der Wind hatte nachgelassen und ich habe die Dreher nicht optimal ausgesegelt. Trotzdem war die Spannung kaum zu übertreffen, denn am Ende des zweiten Tages war ich punktgleich mit der Führenden vom Vortag. Jetzt durfte ich mir keinen weiteren Fehler erlauben!

Quali für die EM geschafft

Der letzte Tag brachte weniger Wind (8-10kn), was die Bedingungen nochmals verschärfte. Der erste Lauf verlief wieder großartig, doch allmählich ließ der Wind nach. Im letzten Rennen des Tages kämpfte ich dann mit den wechselhaften Bedingungen – und musste mich ordentlich anstrengen, um meinen 2. Platz zu halten. Am Ende gelang es mir, meinen Podiumsplatz zu sichern!

Deutsche Vizemeisterin!

Den Sieg holte sich Sandra Diebel vom 1. Segelclub Partwitzer See, die auf ihrem Heimrevier eine fantastische Leistung zeigte – meinen Glückwunsch nochmal!

Für mich ist das Ergebnis ebenfalls ein voller Erfolg: Mit dieser Leistung ist die Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2025 in Torbole sicher! Mein besonderer Höhepunkt der Deutschen Meisterschaft war definitiv am ersten Segeltag als erste den dritten Lauf zu beenden. Das hatte ich zuvor noch nie geschafft!

Jetzt heißt es, den Schwung mitzunehmen, fleißig zu trainieren und nächstes Jahr in Italien Vollgas zu geben. Mal sehen, was dort möglich wird!

 

Text: Elisa Kebschull Fotos: Jörg Diebel