Rudern

Gemeinschafts-Frühjahrswanderfahrt Saar-Mosel

im Jahresprogramm Wanderrudern des LRV Baden-Württemberg für 6. – 14. Mai 2017 ausgeschrieben

Ausführender Verein war die Mannheimer Rudergesellschaft Rheinau mit Fahrtenleiter Detlef Ostheimer. Es hatten sich Teilnehmer aus allen Himmelsrichtungen angemeldet: Beate aus Hamburg, Gisela aus Braunschweig, Renate und Werner aus Darmstadt, Rainer aus Worms, Heidi aus Heilbronn, Jürgen aus Marbach, Rudi aus Stuttgart, Hilde, Bernhard und Detlef aus Mannheim, Ilona und Sigrun aus Germersheim, Isolde aus Rastatt, Renate und Werner aus Überlingen und Rainer aus Rheinfelden.

Bei der Anreise mit dem gemieteten Bus der Stadtmobile Mannheim wurden drei Boote und 9 Personen direkt nach Dreisbach an die Saar mitgenommen. Eine Reifenpanne am Bus kurz vor Mettlach konnte schnell behoben werden und während man die abgeladenen Boote beim Leistungszentrum Dreisbach ruderfertig machte, fuhr unser Fahrtenleiter (FL) Detlef den leeren Hänger zum Zielort nach Koblenz, wo weitere 3 Teilnehmerinnen auf ihn warteten. Pünktlich zum Abendessen und zur Begrüßung traf sich die Gruppe in der Jugendherberge Dreisbach.

Saar und Mosel sind den meisten ja bekannt, doch immer wieder schön mit den herrlich gelegenen Weinbergen, wie z. B. Trittenheimer Apotheke, Piesporter Goldtröpfchen, Zeller Schwarze Katz und Cröver Nacktarsch. Die einzelnen Tagesetappen waren von Detlef gut und anspruchsvoll gewählt und dann hat jede Wanderfahrt ja ihre Besonderheiten. Alle Hotels bzw. Pensionen waren am Ziel der jeweiligen Tagesetappe zu Fuß erreichbar und täglich wurde der erste mögliche Zeitpunkt für das Frühstück gewählt, damit etwa eine Stunde später die Boote aufs Wasser gehen konnten.

Auf der 1. Etappe von Dreisbach nach Wasserliesch mit 3 Schleusen wurde Mittagspause mit Picknick in Saarburg gemacht. Dort überraschte uns ein Gewitter, doch wir hatten Glück und blieben trocken, weil wir im Bootshaus des Saarburger RV Unterschlupf fanden.

Eine Rudergruppe aus Traben-Trabach hatte es nicht rechtzeitig dorthin geschafft und kam total durchnässt dort an und war froh, die Umkleideräume benutzen zu können. Die drei Schleusungen auf der Saar klappten wie am Schnürchen und nach knapp 40 km war das Tagesziel erreicht, wo wir Renate und Werner aus Darmstadt als Nachzügler begrüßen konnten.

Die Etappe am 2. Tag führte uns von Wasserliesch moselaufwärts und brachte für alle Neuwasser, denn wir fuhren auf der luxemburgischen Seite bei Wasserbillig auch ein Stück in das Flüsschen Sauer hinein. Vor der Schleuse Grevenmacher bei Mosel-Km 212 wurde umgedreht und es ging talwärts bis zum Bootshaus des Trierer Ruder-Vereins Treviris.

Nach dem Einchecken im Hotel blieben uns noch etwa 1½ Stunden für eine kurze Stadtbesichtigung mit den wichtigsten historischen Sehenswürdigkeiten der Stadt Trier–Kaisertherme, Kurfürstliches Palais, Konstantinbasilika, Dom, Hauptmarkt und Porta Nigra. Abschluss bildete das Abendessen in dem gemütlichen Lokal Stratos „Schlabbergass“.

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3. Etappe: Trier – Trittenheim mit 1 Schleuse, bei noch windig und kühlen Temperaturen wurde mittags in Mehring Picknick gemacht.

Danach erlebten wir bei der Bootsschleuse Detzem eine Überraschung, als sich das untere Schleusentor für die zwei eingefahrenen Boote nicht bzw. nur teilweise öffnete. Über den Notruf konnte die Störung leider nicht behoben werden, so dass der Servicemann der Schleuse mit dem PKW kam und die Technik wieder in Gang brachte. Bei der Schleusung für das dritte Boot klappte dann alles wieder perfekt.

In Trittenheim bezogen wir Quartier im Hotel Krone Riesling und kamen anschließend zur Weinprobe inkl. Abendessen im Weingut „Hubertushof“ zusammen. Nach sieben Weinverkostungen und einem Tresterschnaps wurde es sehr lustig, doch Einige waren noch hungrig und da die Küche in allen Gaststätten bereits geschlossen war, wurden die Essensreste im Ruderbus geplündert. Der nächste Landdienst musste also wieder alles gut einkaufen, was aber super geklappt hat.

Auf der 4. Etappe von Trittenheim nach Zeltingen mit 2 Schleusen legten wir zur Picknickpause in Mülheim an. An diesem Tag hatten wir Glück mit nettem Schleusenpersonal, das uns mit durch die Großschifffahrtsschleuse nahm. Das Wetter war so schön geworden, dass trotz Sonnencreme der eine oder andere einen leichten Sonnenbrand bekam. Im Hotel „Zeltinger Hof“ wurden wir mit einem Glas Moselwein begrüßt und im Rotweinkeller des Hauses bekamen wir am Abend ein super gutes Essen. Dies war ein perfekter Rudertag!

5. Etappe: Zeltingen über Traben-Trabach bis Zell mit 1 Schleuse

An diesem Tag stand in der Mittagspause in Traben-Trabach für uns ein
kultureller Höhepunkt im Programm. Der Besuch mit Führung im
Buddha-Museum war organisiert.

Claus Rettig ist wissenschaftlicher Leiter der europaweit größten
Sammlung buddhistischer Kunst, die mehr als 2000 Exponate umfasst. Er
hat Sinologie – Chinawissenschaften – und Japanologie studiert und die
vielen Buddhas zusammengetragen.

Wir wurden mit einer unbekannten, interessanten Welt des Fernen
Ostens bekannt gemacht und erhielten eine Einführung in die
buddhistische Lehre: „Buddhist ist man, wenn man Buddha und den 8-fachen
Weg anerkennt“. Wer jetzt neugierig geworden ist, der sollte dieses
Museum mal besichtigen.

Von diesen vielen neuen Eindrücken waren wir ganz hungrig geworden
und eilten zu den Booten, wo der Landdienst wieder leckere Sachen
„auftischte“! Nach weiteren 20 Ruder-km kamen wir in Zell an, wo im
Ratskeller ÜF gebucht war und wo wir auch zum Abendessen blieben. Zell
liegt übrigens mittig der 12 km langen Moselschleife.

Etappe 6: Zell – Cochem mit Mittagspause am Campingplatz gegenüber der Burg und dem Ort Beilstein, auch das „Dornröschen der Mosel“ genannt. Leider reichte die Zeit nicht für eine kurze Besichtigung, es ging weiter entlang der zahlreichen Weinberge. Bei der Cochemer Rudergesellschaft nächtigten die Boote und wir in der Pension Schneider, wo die Zeit in den Zimmern und in der „guten Wohnstube“ etwas stehen geblieben ist. Bei der netten Gastfreundlichkeit fühlten wir uns fast wie zuhause! Nach dem Abendessen, das im Hotel Klasen bestellt war, hatten einige noch Lust und „überschüssige Kraft“ für einen Marsch ins Zentrum bzw. zur Burg Cochem.

Die 7. Etappe führte uns von Cochem mit 1 Schleuse bis Moselkern. Die Fahrt begann an diesem Tag mit einem wunderschönen Blick auf die Burg Cochem und wurde nach 18 km bereits beendet, denn eine 1-stündige Wanderung zur bemerkenswerten Burg Eltz war geplant. Zur Stärkung vorab stand wieder ein tolles Picknick bereit und dann marschierten wir entlang dem Flüsschen Eltz durch eine reizvolle Landschaft.

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Das schöne Bauwerk gehört zu den wenigen niemals zerstörten Burgen in Europa, das und vieles mehr erfuhren wir bei einer Führung. Die Architektur

und malerische Lage der Ritterburg sind einzigartig. Am Abend, es war schon der letzte auf dieser Wanderfahrt, galt unser herzlicher Dank dem Fahrtenleiter Detlef und seinen fleißigen Helfern. Das harmonische Miteinander ergänzte diese Wanderfahrt und bleibt als unvergessliches Erlebnis in Erinnerung.

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Die 8. und letzte Etappe ging laut Programm von Moselkern bis Koblenz.

Doch der „gute Draht zum Petrus“ hielt nicht an. Bei Mosel-Km 18 sollte Landdienstwechsel sein, doch da rollte ein Gewitter an, das alle Boote veranlasste, das Wasser umgehend zu verlassen. Detlef kontaktierte die Obleute in den anderen zwei Booten und bei Strom-km 17 (Kobern) traf man sich. Die Wetterprognose und der Zeitverlust machten dem Fahrtenleiter die Entscheidung schwer, aber der Abbruch der Fahrt war letztlich richtig – weil in Koblenz noch eine unangenehme Überraschung wartete. Die Elektrik am Anhänger war defekt und musste noch repariert werden.

Man kann noch so gut planen, es gibt auf jeder Wanderfahrt unvorhergesehene Hindernisse, doch die kleinen Widrigkeiten brachten unseren souveränen Fahrtenleiter nicht aus der Ruhe. Es war rundum eine sehr schöne Fahrt und dafür sagen wir, dir lieber Detlef, nochmals ganz herzlichen Dank.

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Quelle:

Text: Isolde Orschulko || Bilder: Gisela Prade