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DSEE-Stiftung setzt Zeichen am Goldkanal

Der Ruder-Club Rastatt hat eine „Genießerbank“

Ruhepol für die Ehrenamtlichen und andere

DSEE-Stiftung setzt Zeichen am Goldkanal

Rastatt. Für den Ruder-Club Rastatt (RCR) mit seinem Domizil am Goldkanal und seinen fast 600 Mitgliedern gehört seit Jahrzehnten das Engagement im Ehrenamt bei den drei Abteilungen zum Vereinsgeschehen. Ob Dienste bei den Regatten, Nachwuchs-Trainingsarbeit bei jungen Seglern, Umweltaktionen mit Mitgliedern der Ruder- und Motorbootabteilung, das freiwillige Engagement gehört beim RCR selbstverständlich dazu.

Da hörte der stellvertretende Vereinsvorsitzende Ralph Kastner von einer Aktion der „Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt“ (DSEE). Danach soll durch die bundesweit tätige Anlaufstelle zur Förderung des Engagements das Ehrenamt auch außer der Reihe honoriert werden.

Wie wichtig für die Bundesstiftung die Angelegenheit ist, belegt die Beteiligung des „Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend“, des „Bundesministeriums des Innern und für Heimat, sowie dessen für „Ernährung und Landschaft“.

Jedenfalls unter Federführung der Vorstandsspitze des RCR wurde nach der umfangreichen Antragsstellung für eine „Genießerbank der Ehrenamtlichen“ des RCR bewilligt. Durch die rustikale Sitzgruppe sollen noch weitere Mitglieder motiviert werden. Ehrenamtliche bauten auch die gelieferten Teile aus umweltfreundlichen Robinenholz zusammen. Sie ergänzen neben dem sportlichen Engagement des Rastatter Clubs das zusätzliche Relaxen für die Mitglieder und Gleichgesinnte.

So wird die Sitzgelegenheit der Ehrenamtlichen das Engagement dauerhaft sichtbar machen. Ergänzend dazu Ralph Kastner: „Die Genießerbank der Ehrenamtlichen soll ein kommunikativer Versammlungsort sein, um weitere engagierte Clubmitglieder zu motivieren.“

Wer sich bei Ruderkursen des RCR vom Engagement Ehrenamtlicher überzeugen will, der hat bei Ruderkursen am 6./7. bzw. 13./14. Mai die Möglichkeit (+49 175 203 0069).

Das Schnuppertraining für Umsteiger und Anfänger mit Wassersporterfahrung findet am 22. April um 12 Uhr am RCR statt. Infos und Anmeldung: Jollentraining@ruder-club-rastatt.de

 

 

Bild: Eine Genießerbank der Ehrenamtlichen“ ergänzt das Clubgelände des Rastatter Ruder-Clubs am Goldkanal.

Foto: RCR/Ruder-Club-Rastatt

 

 

 

Reichlich Wind und Wasser

Reichlich Wind und Wasser

Erste Segel-Regatta des Jahres am Goldkanal

(Elchesheim-Illingen) Von allen Elementen, die ein Segler für den Sport braucht, gab es genügend am vergangenen Wochenende bei der ersten Segelregatta des Ruder-Club Rastatt (RCR) am Goldkanal. In der Bootsklasse ILCA (ehemals Laser) gingen insgesamt 25 Seglerinnen an den Start, um Punkte für die deutsche Rangliste zu sammeln.

Wettfahrtleiter Gunnar Roters und sein Team hatten viel zu tun, um unter außergewöhnlichen Bedingungen für einen fairen Wettkampf zu sorgen.

Es ist nicht die Regel, dass wir hier an einem Binnenrevier durchgängig 4-5 Windstärken haben, das sind eher Verhältnisse wie auf der Ostsee.
(Wettfahrtleiter)

Die Seglerinnen freuten sich über die Herausforderung und teilten die Kräfte ein. Nicht alle segelten jede der vier Wettfahrten mit. Die geplante fünfte Wettfahrt am Sonntag wurde abgebrochen, da der Wind zwischenzeitlich auf Windstärke 7 (bf) angestiegen war. Sicherheit hat auch im Segelsport Vorrang.

Der DLRG Gaggenau begleitete die Veranstaltung. Außer einem Mastbruch kam aber es zu keinen nennenswerten Schäden und Zwischenfällen. Alle Seglerinnen konnten entspannt und zufrieden die Siegerehrung genießen.

Der RCR kann bei dieser Regatta einen Doppel-Sieg verbuchen. Die Revierkenntnisse der Brüder Deckers zahlten sich aus: Philipp Deckers gewinnt in der ILCA7 Klasse und Felix Deckers belegt den erst Platz in der Klasse ILCA6. Beide Segelklassen unterscheiden sich in der Größe der Segel, der Bootsrumpf ist bei beiden Klassen identisch. Die weiteren Platzierungen: ILCA7-Klasse: Christoph Weidemann (RKCW) Platz 2, Fabian Ebert (NSV) Platz 3. ILCA6-Klasse: Marlene Brandis (WSVL) Platz 2 und Corinne Antoine (Frankreich, ASG) Platz3.

125 Jahre Ruder-Club Rastatt

Sportclub am Goldkanal mit wachsendem Revier
Jubiläumsbuch beim Neujahrsempfang vorgestellt

Steinmauern/Rastatt(rw). Anlässlich seines 125-jährigen Bestehens ist der Ruder-Club Rastatt (RCR) für kommende Ereignisse gerüstet und die Vorstandschaft kann sich der Zustimmung der Mitglieder sicher sein. Dieses zeigte der überwältigende Zuspruch auf die Einladung der Vorstandschaft zum Neujahrsempfang in die Steinmauerner Flößerstube („La Fermata“).

RCR-Vorsitzender Ulrich Jung eröffnete Perspektiven auf Ereignisse des Jubeljahres und auf das nun greifbare Jubiläumsbuch, das der zweite Vorsitzende Ralph Kastner für die Gruppe Öffentlichkeitsarbeit unter der Federführung von Susanne Lawo und Redaktion von Thomas Bartsch realisiert hatte.

Auf über 50 Seiten stellt sich in Wort und attraktiven Bildern ein Sportclub vor, der auf fast 600 Mitglieder verweisen kann. Die nach Ulrich Jung „interessante Zeitreise“ beginnt 1898 als reinem Ruderclub, der sich in den 60er-Jahren des letzten Jahrhunderts um eine Segel- und Motorbootabteilung erweitert hat.

Der Vorsitzende Ulrich Jung stellte fest: „Der Club hat sich enorm entwickelt. Durch Abbaggerung wurde das Sportrevier am ehemaligen Nebenarm des Rheins immer größer.“ Die Festschrift des Rastatter Clubs zwischen Steinmauern und Elchesheim-Illingen am Stettmundsee/Goldkanal belegt in Worten und auch eindrucksvoll optisch, wie neben dem Bereich Freizeit man zum wichtigen Ranglistenpunkterevier unter Seglern geworden ist. „Also versuchen wir die Oase am Goldkanal zu erhalten und weiter auszubauen, Interesse aneinander zu haben und ohne Scheu aufeinander, auch abteilungsübergreifend, zuzugehen“, wünschte sich der RCR-Vorsitzende.

Über den angeklickten QR-Code am Ende des Jubiläumsbandes lässt sich das Revier des RCR auch lebendig werden. Mit den Perspektiven einer Drohne wird ein Überflug über den Stettmundsee geboten. Sonstige Zugänge über www.Ruder-Club-Rastatt.de. Unter den Terminen, Ruderkurse und das Pritschenfest, sowie die Segel-Schneeglöckchen-, Oster- und Herbstwindregatta.

Zu den gemeinsamen Terminen der drei RCR-Abteilungen gehören am 23. Juli das Geburtstags-Lampionfest, am 22. Juli die Jubiläumsfahrt mit der der MS Karlsruhe und der Festakt im Ahnensaal des Rastatter Schlosses am 23. September.

 

Bild: Für die Gruppe „Öffentlichkeitsarbeit“ überreichte Ralph Kastner (l.) dem Vorsitzenden des RCR, Ulrich Jung, die ersten Exemplare des Jubiläumsbuches beim Neujahrsempfang anlässlich des 125-jährigen Club-Bestehens.

Foto: Wollenschneider  

Goldener Herbst am Hochrhein!

Traditionelles Rudern in Bad Säckingen!

Das jährlich angebotene internationale Hochrheinrudertreffen in Bad Säckingen ist für viele Vereine ein "Muss" und wird auch bei uns Rastattern fett im Terminkalender vermerkt!

So waren wir auch heuer wieder zu siebt am Start und haben uns unter die 17 anwesenden Rudervereine gemischt. 102 Ruderinnen und Ruderer aus der Schweiz, Frankreich und Deutschland waren in 16 Booten bei schönstem Sonnenschein gemeinsam auf dem Wasser.
Ein großes Lob an die Organisation des RC Bad Säckingen, die uns wie immer köstlich bewirteten!

Text und Fotos: Corina Klug-Kastner

Ruder-Club Rastatt beim legendären Rheinmarathon

Kälte, Nässe, Schmerzen...und große Freude!

Am 01. Oktober war es soweit, die 51. Internationale Rheinmarathon-Ruderregatta von Leverkusen nach Düsseldorf mit 43 km Länge ging an den Start. Der veranstaltende Düsseldorfer Ruderclub thematisiert in seiner Ausschreibung die Frage: „Aber, warum tut man sich das an? Diese Frage hat sich jede Marathonruderin und jeder Marathonruderer schon gestellt und stellt sie während des Rudermarathons öfters, zum Beispiel auf einer langen Geraden mit starkem Gegenwind und starker Berufsschifffahrt. Es geht einfach nicht weiter. Der Steuermann verlässt ohne Grund die Ideallinie. Oder er berechnet die Welle eines Berufsschiffs falsch, mit dem Ergebnis: Man ist völlig durchnässt. Die Mannschaft fällt auseinander, den Rhythmus des Bootes gibt es nicht mehr. Schmerzen im Rücken und an der Sitzfläche stellen sich ein.“ Die RCR-Ruderer hatten jedoch ein besonders hartes Debüt getroffen, selbst erfahrene „Wiederholungstäter“ sprachen von einem außergewöhnlichen Rheinmarathon mit widrigsten Bedingungen: Extremer Regen und starke Windböen setzen allen Teilnehmern zu. Und trotzdem schafften die RCR’ler mit 2 h 33 min einen sehr beachtlichen 54. Platz unter den 150 teilnehmenden Booten. Die eingangs gestellte Frage beantwortete Bootsobmann Peter Sigmund im Nachgang: Es ist ein großartiges Erlebnis in der Mannschaft die Gemeinsamkeit zu erleben. Die intensiven Eindrücke des Wettkampfs, das Überwinden des berühmten inneren Schweinhunds trotz Kälte, Nässe, Schmerzen und Erschöpfung sind so beflügelnd, dass man daraus lange Zeit nach der Regatta positive Energie zieht: Eben Leben pur.

Lust zum Rudern - viele sprechen vom gesündesten Sport überhaupt – bekommen? Im Frühjahr bietet der RCR wieder Anfängerkurse an, die im Allgemeinen bei schönstem Wetter in geschützter Umgebung im Naturparadies Goldkanal stattfinden.

Die Mannschaft des RCR: Steuermann Ralph Kastner, Jan Loxtermann, Simone Rau, Elke Mackenthun, Peter Sigmund

Text: Ralph Kastner
Fotos: Corina Klug-Kastner

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Ein fragmentarisches Gedächtnisprotokoll des Wochenendes:

Am Freitagmorgen um 10 Uhr bei der Abfahrt zuallererst ein kleiner Schockmoment wegen eines geborstenen Bootshänger-Beleuchtungs-Glases, dadurch ein erster Picknick/Reparatur-Stopp bei ‚Anhänger Kaestel‘ im Rastatter Industriegebiet. Problem gelöst.Nervosität legt sich.

Im Anschluss eine laaaaange Anfahrt nach Leverkusen...bei allerdings bester Stimmung hervorgerufen durch Corinas lukullischer Betreuung und Kornelias Filmdose (Riesen-Brownie!).

Ankunft in Leverkusen: Kennenlernen der Biggeseer 'Konkurrenz' in der Ablade-Warteschleife. Boot abgeladen und wildes Hantieren bzw. Bauen der Ausleger-Abdeckung gegen einschlagende Wellen mit der von Matthias im Vorfeld organisierten Folie. Sie sieht gut aus, die schnittige Alegria, die Dräner Matthias bereits für unsere Vorbereitung von seinem uns entgegenkommenden Heimatverein Creuznacher RV für uns ausgeliehen hatte...ein Prachtstück, gebaut für Marathons...hätten wir dieses Bötchen doch nur auf Dauer!

Mit dem nun leeren Bus-Bootshänger-Gespann ab zur Germania nach Düsseldorf um den Hänger dort abzustellen...nicht gerade einfach dort den richtigen Einstieg auf den Rheindamm zu finden.

Zu spät um das Hotel zu beziehen...also gleich auf ein paar Alt-Bierchen und HappaHappa ins ‚Im Dom‘...dort, nun gesättigt, die Rennstrategie (leider ohne Dräner Matthias!) für morgen ausbaldowert („Wir rudern los und hören nicht auf bis wir im Ziel sind“ - Karl Adam hätte es nicht schöner formulieren können).

Ins Hotel...Ruhe im Schiff! Licht aus!

Am frühen Morgen, nervös und viel zu früh nach Leverkusen (besser so!) gefahren. Nacharbeit/Feintuning am Folien-Kunstwerk bzw. der Ausleger-Abdeckung. Clubhaus-Frühstück zur Nervenberuhigung, Angst-Pipi. Anschließend Security Briefing: „Kein(!) Regen, Wind 3-4 aus N/NW“. Aha, kein Regen, im Nachhinein wissen wir Anderes.

Letzter Bootscheck, Mannschaftsfoto, Herumnesteln an persönlichen Boots-Positionen...Durchsage; “nächstes Boot...Startnummer 46“...huch, das sind wir...es geht los...Bootswagen geschnappt und ab in den Einsetzbereich...alles super organisiert...

Boot für Boot geht auf´s Wasser...die Alegria fasst Wasser...ungeordnetes Einsteigen ins Boot...stoßt ab...sofort in der Rhein-Gegenströmung...das kennen wir am Goldkanal nun wirklich nicht.

Lockeres Anrudern gegen den Rhein...in Ruhe einrichten...fertig machen zur Wende...zack in die Strömung...alles vorwärts, los...Gummi geben...die Startlinie kommt näher...

Mööp...das Startsignal aus dem Startzelt am Ufer...nun läuft die Zeit...ab jetzt immer daran denken unsere gestern Abend beschlossene Strategie nicht aus dem Auge zu verlieren. ☺

Alles fühlt sich gut an...die Alegria läuft...der Rhythmus passt...

Schemenhaft erinnern wir uns an zeitweise nicht zu knappen Regen (aber auch Sonnenschein), mächtig Gegenwind gegen Ende des Rennens und einen über die volle Strecke souveränen Steuermann Ralph, Respekt! Über die sehr hilfreiche Boots-Sprechanlage war die Mannschaft durch Steuermann Ralph stets über die Situation um das Boot informiert, und so konnte sich Schlagmann Jan auf seinen Arbeit konzentrieren und der Rest der Mannschaft...nun ja...musste einfach nur mitrudern ☺ Große (Kopf-) Sicherheit brachte ausserdem die lückenfreie Überwachung und Betreuung der DLRG und Wasserschutzpolizei...zu Wasser und zu Lande. Dies wurde bereits beim Security Briefing erklärt: „JEDES Boot wird über die gesamte Strecke von mindestens einer DLRG Einheit gesehen und beobachtet“. Beeindruckend!

Eines meiner persönliches Highlights war Stimmung im Boot...man sieht auf den von Land-Support Corina geschossenen Fotos durchweg fröhliche Gesichter...ich kann es bis heute noch nicht fassen, dass die Reaktion auf die mitunter heftigen Regenschauer nicht genervtes Katzbuckeln war, sondern lautes Lachen der Mannschaft durch´s Boot zog...das ist Wettkampf-Einstellung! Komme was mag...das Ziel liegt rheinabwärts...

Das Ziel kam schneller als gedacht und nach 2:33:05h mit nur einer kurzen Trinkpause weckte uns Ralphs ‚Ruder halt‘ aus dem Wettkampf-Modus...Wende...lockeres Ausrudern zum Steg. Hier erwartet uns die gleiche Wahnsinns-Organisation wie am Start. Helfer sind auf der Pritsche und unterstützen dabei die empacher-gelbe Perle auszuheben und auf dem Rheindamm in einen Bootswagen zu verbringen. Wir reden von 150 Booten, klar, sie kommen nicht gleichzeitig an...trotzdem eine logistische Meisterleistung.

Wir fahren mit dem Bootswagen direkt an unseren Bootshänger um die tapfere Alegria abzuriggern, trockene Sachen anzuziehen und Rum zu trinken (wichtig!). Dazu stößt Katzis Tante Doris aus dem nahen Ratingen...eine schöne Sache. Tante Doris freut sich natürlich wie ein Schnitzel, als sie Ihren Namen auf dem Teilnehmer T-Shirt wegen Katzis Zweitnamen Elke Doris findet.

Das Boot ordentlich verstaut und ab auf´s Clubgelände an die Getränke- und Wurststände...die ungefähr verbrauchten 2000 Kalorien müssen wieder rein.

Mit Wurstweck und Bier in der Hand bekannten Gesichtern aus Germersheim, Karlsruhe, Ludwigshafen, Mannheim, Neuwied über den Weg laufen und schnacken...so geht 'After Race'...natürlich muss auch ein Blick auf die ausgehängten Ergebnislisten sein...oha, wir sind sehr zufrieden mit unserer Zeit und Platz 5 von 8 Boote unserer Klasse 4x+ Mixed MDA50.

Kaputt ist man trotzdem (und hoffentlich!), also ab ins Hotel zur Pflege und kurzer Ruhe.

Abmarsch/Abfahrt in die Neusser Gaststätte Früh...entspannter Service mit regionaler Kost...Mettbrötchen, Himmel und Äd. Und: Kölsch! Das hamma uns verdient.

Komm´ wir schauen noch eben auf der After Race Party im Germania Clubhaus vorbei...Disco-Stimmung und -Klima...ein, zwei Alt, ein Schnack mit den Biggeseern (die heute bei Ihrem Debut den beachtlichen dritten Platz in MDA43 gemacht haben) und ab zurück ins Hotel.

Entspanntes Ausschlafen und spätes, dafür ausgiebiges Frühstück im Hotel.

Klamotten packen...es geht auf den Heimweg...zurück geht es zügig und ohne größere Stau-Verzögerungen. Große Überraschung beim genauen Studium der Gesamtergebnisliste während der Heimfahrt: Leude, wir haben Platz 54 von 150 gewerteten Booten. Wow, das´ lässig.

Zurück am RCR folgt die Kür...Boots- Bus- und Hängerpflege...Abschlussworte und das war der Rheinmarathon 2022.

Nun darf sich jeder zuhause auf dem Sofa (nackig, nur mit Medaille und Socken) über seine Leistung im Stillen freuen.

Ein persönliches Schlusswort sei mir erlaubt:

Ich möchte mich bei der gesamten Rheinmarathon-Bande ganz arg bedanken und einen kleinen Vergleich aufmachen. Einen Lauf-Marathon anzugehen entscheidet man einfach und tut es, man ist von wenig abhängig (neben Partner/Familie). Ein Ruder-Marathon ist eine ganz andere Hausnummer, weil sich eine Mannschaft finden muss, die, wenn es in unserem Debut auch nur eine sehr kurze Vorbereitungszeit war, sich einen Zeitraum trainingstechnisch zeitlich synchronisieren muss und auch im Boot harmonieren soll. Das muss funktionieren und es HAT bei uns funktioniert...so zumindest mein Fazit.

Aber nicht nur die Besatzung ist die (See-)Mannschaft...irgendwas muss aus meiner Marinezeit ja hängengeblieben sein ☺

Was macht das Schnellboot ohne seinen Tender? Nix macht´s!

Daher meinen Riesendank an Corinas Rundum-Support (lukullisch, fahrtechnisch, fototechnisch...). Wir konnten uns voll und ganz auf´s Rudern konzentrieren. Spitzenklasse!

Und Kornelia...Du konntest zwar nicht am Niederrhein dabei sein...warst in der Vorbereitung aber immer engagiert als Ersatzfrau bei der Vorbereitung stets dabei. Dies ist sicher keine optimale Position, jedoch floskelfrei eine unheimlich Wichtige...jeder Einzelne kann spontan ausfallen und wie soll es dann weitergehen? Es geht einfach nicht ohne Ersatzleute! Und das Schöne...Du warst in Form Deiner Filmdose mit EINEM Brownie Inhalt mit auf der Reise...vielen Dank dafür!

Und letztlich natürlich unser Dräner Matthias! Sowohl als technischer Leiter (Alegria-Ausleihe beim CRV, Folienbeschaffer...) als auch als leistungsorientierter Trainer mit wertvollen Tipps und detaillierten Trainingsplänen aus Urlaub und Krankenlager (z.B. Heutige Einheit: ‚Gas geben!‘ ☺) stets am Start, wenn physisch nicht möglich, so doch in Gedanken und Wort stets bei der Mannschaft. Wunderbar!

Vielleicht auf ein Neues am Niederrhein in 2023 (oder beim Marathon in Lüttich oder auf der Elbe...)

Wohlfühlen mit Panoramablick

...mit Gigs gemütlich auf der Donau unterwegs!

Am zweiten Juli 2022 in aller Herrgottsfrüh sitzen 9 Leute im RCR Bus und vier weitere im Auto von Matthias. Ein langer Weg nach Bayern liegt vor uns. Andächtig haben wir das von Corina in akribischster Arbeit ausgetüftelte Programm verinnerlicht und freuen uns auf Kloster, Städte, herzhaftes Essen, Helles und anderes Bier, die Gemeinschaft und ach ja, auch aufs Rudern, dem Vorwand unserer Lustreise.

Nach kurzweiligen viereinhalb Stunden - Ruderer reden immerfort – kamen wir östlich von Ingolstadt in einem unscheinbaren aber hübschen kleinen Ort an der Donau an. Hinter dem mächtigen Damm haben wir uns erst mal mit unserem Gespann über die gesamte Rampe gestellt und routiniert die Boote aufgeriggert. Zu Essen gabs dann auch was und schon gings los auf dem großen Fluss. Aber halt, die Donau ist dort noch gar nicht groß! Es ist noch ein wirklich idyllisches Flüsschen mit schöner Strömung, überhängenden Bäumen, flachen Ufern und kaum Bebauung. Die Südseite muss ein Naturgebiet sein, so schön ursprünglich ist alles. Unsere zwei gesteuerten Vierer glitten also gemächlich, und nicht nur wir, sondern allerlei andere Boote und Bötchen freuten sich über die Idylle. Ein wahrer Genuss. Die Zeit verrann, die Landschaft liebelte so vor sich hin und nach einiger Zeit kamen wir dann am weitläufigen Strand vom Kloster Weltenburg an.

Einige hatten genug von der Natur und es wurde heftig über die richtige Landungsstrategie fabuliert. Da der Landungsplatz in einer scharfen Rechtskurve direkt in den Donaudurchbruch mündet, Felswände und starke Strömung links, musste das Manöver gedanklich gut durchdacht sein. Wie so oft im Leben kamen beide Fraktionen heil an Land, die Nachdenklichen und die Unbedenklichen. Auffallend war, wie schön der Strand war, nur große rundgeschliffene Kieselsteine in wunderbaren Farben, eine Augenweide. Überhaupt ein idyllischer Ort und die Klosterbrüder hatten das, wie so oft auch hier erkannt und sich die Lage gesichert. Durch die Zölle war auch für die Einnahmen gesorgt. Übrigens ist das Wort Donaudurchbruch nicht ganz korrekt, denn den Durchbruch von 180 m Tiefe hat nicht die Donau, sondern ein anderer Fluss geschafft und die Donau, die ursprünglich nördlicher über die Altmühl Richtung Regensburg floss, hat sich ins gemachte Bett gelegt und nur weitere 10 Meter ausgeschürft. Das ist aber schon eine ganze Weile her.

Da es dort so schön ist, war es, vor allem im Klosterhof auch gut voll. Nach bayrischem Speis und Trank und der Besichtigung der hyperbarocken Klosterkirche gings dann Richtung Unterkunft. Sehr ordentlich, sehr aufgeräumt, sehr große Anwesen, erstaunlich wie das in Bayern geht. Beim Abendessen bekamen wir Musik eine Blaskapelle, denn der örtliche Kriegerverein hatte die jährliche Totenehrung auf dem Friedhof und danach wurde die versammelte Mannschaft frontal durch den Musikverein mit schönen Liedern bespielt. Die Männer saßen in Gedanken an die Kameraden stoisch vor Ihrem Weizen an den aufgestellten Bierbänken. Ein einprägsames und andächtiges Schauspiel. Die Tradition, die Angehörigen des Militärs über Generationen zu ehren und zu herdenken lebt in Bayern und eigentlich ist es auch gut so, jemand soll das Land verteidigen und im Fall nicht vergessen werden.

Vor dem Abendessen waren wir noch beim Hundertwasserturm in Abensberg. Da hat ein Brauer, der Kuchelbauer, dem Umsatz willen, den Hundertwasser gefragt, um nach seinen Ideen einen Turm zu einem Biergarten zu bauen. Hundertwasser sagte zu, starb aber schnell und eigentlich hat es dann ein anderer komplett entworfen und gebaut, ähnlich wie bei der Donau mit dem Bett. Es ist trotzdem sehr schön geworden und beschränkt sich nicht nur auf den Turm, sondern auch auf alle Gebäude der Brauerei. Der Biergarten ist sehr gemütlich und man würde sich wünschen, dass in viel mehr modernen Bauten reiche und phantasievolle Verzierungen angebracht werden würden. Es war toll! Auch das Bier im Garten hat geschmeckt.

Morgens gings dann wieder zurück zu den Booten an der Steilwand. Da die Überreste des Römerkastells Abusina beinahe auf dem Weg lagen, haben wir das auch besucht. Das Anwesen ist Teil des Limes gewesen und entsprechend imposant müssen die Ausmaße damals gewesen sein. Modelle haben das gezeigt. Die Grundmauern sind noch steinerne Zeugen und es ist schon komisch, wenn man darauf und darum läuft, sich vorzustellen wie für einige Jahrhunderte dort die Soldaten, Römerfamilien und die anhängenden einheimischen Baybaren gelebt haben. Es war sehr beeindruckend und gerne hätte man den ganzen Vormittag dort verbracht um über die Welt und deren Verquickungen zu sinnieren.

Aber die Donau und der Durchbruch riefen. Mit Ehrfurcht vor der Strömung und Bewunderung für die Felswände sind wir einsam und ruhig durch die Schlucht gerudert. Eine ganz malerische Kulisse war das! Schade für den Landdienst, die das nicht erleben durften.

König Ludwig der Erste mochte die Gegend auch und darum hat er, nach der napoleonischen Beherrschung und den diversen Schlachten eine Befreiungshalle auf dem Michelsberg bauen lassen. Damit wollte er die Einheit von Deutschland unterstreichen. Das hat danach noch eine Weile gedauert und sein Nachfolger Ludwig der Zweite war da weniger begeistert, der hat ja bekanntlich lieber schöne Schlösser bauen lassen und trägt somit bis heute erheblich dem Staatssäckel in Bayern bei. Der eine so der andere anders, aber alles wollen sie was bleibendes nachlassen und das ist heutzutage ebenso. In jedem Fall konnten wir den Ausblick auf den Bau, eine imposante runde Halle am Berg genießen.

Nach Kehlheim wars dann leider vorbei mit der Ruhe, denn es war Sonntag und die Donau ist ab dann schiffbar, zudem kommt der Rhein-Main-Donaukanal hinzu, was den Charakter des Flüsschens nachhaltig verändert. Zurück in der bewohnten Welt gleiten wir über den präparierten Fluss. Manchmal nehmen wir den originalen Flussverlauf, wenn die Schifffahrt umgeleitet wird. Dort ist es wieder prächtig.

Nach einer Pause mit asiatischem Mahl unter großen Kastanien gings gen Regensburg. Die einen im Boot die anderen im Auto, erstmal Holzbrücken entdecken, da gibt es ganz lange in Bayern. Ein dritter chauffierte den Bus mit Hänger zum Regensburger Ruderverein. Alles ging gut, dank Navi, und jetzt nur noch von der Straße zur Zufahrt zum Ruderverein einbiegen. Ganz schön knapp, vor allem da ein Audi TT im Weg stand. Es musste schnell gehen, vorne Verkehr, hinten Verkehr. Mit sicherer Hand, gut ausholen und mit Schwung rein. Zu 99% gelang die Aktion. Ein einfacher Wums ließ den Fahrer nicht unberührt und er musste feststellen, dass so ein Hänger halt doch einigermaßen lang ist und der TT eben nicht sehr flexibel. Dieser verflixte Audi TT aus Bulgarien stand im Halteverbot, denn unser Fahrer war nicht der erste der solch eine Situation meistern musste. Ärger über sich selber, Ärger über den Bulgaren, der den Unfall ja beinahe herausgefordert hatte durch seinen protzigen TT Parkauftritt… Die Stunden danach waren spannend, kein Fahrer, keine Polizei vor Ort, alles telefonisch, Blockade der Einfahrt etc. Darum! Ramm niemanden mit dem Hänger, das macht keinen Spaß.

Wir waren in Regensburg in der Nähe des Bahnhofes untergebracht und ein kleiner Ausflug in dieser Gegend war sehr ernüchternd, aber in der anderen Richtung, der Altstadt, da gabs was zu sehen. Am freien Abend gingen wir getrennt in kleinen Gruppen und genossen die bayrischen Spezialitäten in den urigen Gastwirtschaften. Eine der Teilnehmerinnen wurde sogar vom Bischoff von Regensburg höchstpersönlich mit Hut begrüßt. „Grüß Gott“ – ach wie schön ist es doch in Bayern.

Die Stadtführung am nächsten Morgen war prächtig. Es gab viel zu erzählen und zu verstehen über die Geschichte von Regensburg, so zum Beispiel, dass die Stadt bis zu Napoleon eine freie Reichsstadt war und erst danach den Bayern zugeschlagen wurde. Kein Wunder dass Ludwig der Erste das Denkmal im nahen Kelheim unter dem Motto Vereinigung hat bauen lassen.

Eine große Attraktion ist auch die „steinerne Brücke“. Schon ab dem Jahr 1136 strömt die Donau durch die Bogen der massiven Brücke. So schön und praktisch sie für die Landleute ist, für Schiffer war sie schon immer ein gefürchtetes Hindernis. Das Lied „Als wir jüngst in Regensburg waren“ dokumentiert den Respekt vor den Strudeln nach der Brücke. Der Sage nach werden die unverheirateten, unjungfräulichen Damen bei der Überfahrt von einem Nix in die Tiefe gezogen. Zum Glück hatten wir solche Damen nicht an Bord und somit waren nur noch die Strudel das Problem. Ernsthafte Überlegungen, um den Bereich weiträumig zu umschiffen wurden schlussendlich in den Wind geschlagen und die beiden Boote glitten majestätisch und ohne Wogen und Wellen durch die Gewölbe der Brücke und weiter.

Am Ende dieser Etappe kam dann die Walhalla in Sicht. Eine weitere Großtat des Ludwig des Ersten, der damit die Großen in der deutschen Geschichte würdigen wollte. Das klassische Gebäude steht erhaben am Berg und jeder ist beeindruckt, vor allem wenn man unter den Säulen und in der Halle steht. Die Großen lassen den kleinen Besuchern keinen Zweifel über die Verhältnisse der Macht. Einer Teilnehmerin ist deutlich aufgefallen, dass sich unter den hellen Köpfen doch auch sehr viele niederländische Gelehrte befinden. Dachte Ludwig an die Einheit? Ludwig der Erste liebte aber nicht nur das Große, aber auch das Kleine, darum musste auch schlussendlich wegen seiner Großzügigkeit gegenüber seiner Geliebten Lola Montez abdanken.

Am nächsten Tag ging es weiter, vorbei der Walhalla, immer noch sehr schön anzuschauen, Richtung Straubing. Die Boote hatten Spaß vor dem Motiv, aber danach gings weiter. Die Donau, breit und gut ausgebaut, da schaut man halt in die Ferne und was auffällt ist, dass entlang dieser Limes Grenze die Landschaft südlich komplette anders ist als nördlich. Im Norden die bewaldeten Hügel, im Süden der flache Gäuboden, ein reiches Landbaugebiet. Die Römer hatten ein Kastell und verteidigten den Limes gegen die von nördlichen Bergen eindringenden Barbaren. Nach den Römern kamen die Bajuwaren. Wir hatten auch eine Führung in diesen Ort und erfuhren viel über die weltliche Agnes Bernauer, die erst mit dem Fürst liiert war, was der Familie dessen aber nicht schmeckte und man sie dann in Abwesenheit des Gatten 1435 in der Donau ertränkte. Schaurig aber wahr. Die Bedeutung und den Reichtum der Stadt kann man heute noch in den Gebäuden und der Stadtstruktur erkennen, eine sehr schöne Stadt.

Den Abend der Ankunft in Straubing verbrachten wir beim Großwildjäger und Vorsitzenden des örtlichen Kriegervereins. Im frisch eingerichteten „Jagdstüberl“ hingen die Trophäen nur so rum unter anderem drei Köpfe von verschiedenen Gnus aus Afrika, wo der Herr des Hauses regelmäßig weilt. Aus Alaska hat er sogar einen Bären mitgebracht, der ausgestopft im Wohnzimmer steht. Den wollte aber doch keiner sehen. Ausgebreitet unterhalten mit dem Wirt konnte sich nur Thomas Bartsch, der solche Jagderfahrung anscheinend aus Baden-Baden kennt bzw. das nötige Einfühlungsvermögen für die Gedankenwelt des Großwildjägers hat länger aufbringen können.

Die nächste Etappe führte uns nach Deggendorf. Die Donau ist dann schon recht breit und wird imposanter. Von Deggendorf haben wir leider nur den Anlegeplatz gesehen. Als wir am nächsten Morgen von dort aus wieder starten wollten, war das Wetter komplett umgeschlagen. Es war kalt und nass. Eine Regenfront war sich gerade am Aufbauen und Dank sei Regenradar wurde entgegen dem Rat der Eisenharten beschlossen, die Fahrt abzubrechen. Die Meisten hatten doch keine Lust sich noch Stunden im Regen und Wind die Donau hinunter zu quälen, nur um die Isarmündung zu erspähen. Also haben wir alles abgeriggert und zusammengepackt und sind nach Rastatt gefahren. Dort, bei schönstem Wetter wurden am Nachmittag die Boote gesäubert und eingelagert.

Eine frohe, beeindruckte aber doch erschöpfte Mannschaft hat noch was zusammen getrunken und jeder ist seines Weges gegangen.

Es war eine sehr schöne, sehr harmonische Rudertour. Liebe Corina, vielen Dank für die erstklassige Vorbereitung und wie Du im Bericht lesen kannst, hat sich die Mühe gelohnt um die Arbeit mit dem Vergnügen zu kombinieren. Der kulturelle Teil war spitze. Aber auch das Rudern war schön und wir haben zudem schön gerudert, die Landschaft war prächtig. Nächste Tour ab Deggendorf, denn die Isar will ich noch erleben…

Fotos: Alle
Bericht: Uli Jung