Blog

HOCHANSTECKEND!!!

HOCHANSTECKEND!!!

Die neue Finn-Welle im RCR

Welche sind die essenziellen Aufgaben in einem Segelverein? Da wäre - logisch – zunächst das gemeinsame Sporterlebnis. Und natürlich Jugendarbeit. Doch ein weiterer wichtiger Faktor, der das Leben von Segelclubs nachhaltig prägt, ist die „Pflege“, das Engagement rund um die Bootsklassen. Die sind wiederum stark beeinflusst von Region, Größe des Segelreviers, vorherrschenden Wetterbedingungen und Klub-Demografie. In der Segelabteilung des RCR waren dies in den Sechziger-, Siebziger- und Achtzigerjahren u. a. 490er, 420er, 470er, FD und Korsar. Heutzutage zieren eher Einhand-Jollen das Gelände vor dem Klubhaus: Laser, Europe und seit einigen Jahren, mit deutlicher Steigerung: das Finn Dinghy.

Das Boot des Vorzeigeseglers

Wer sich ein wenig mit der RCR-Klub-Historie auskennt, der weiß: Die „Finns“ haben seit Jahrzehnten eine Sonderstellung im Regattaleben der RCR-Segelabteilung. Das liegt in erster Linie am wohl bekanntesten Segler unseres Klubs – Jürgen Eiermann. Er segelt seit mehr als 30 Jahren in der ehemals olympischen Klasse (1952 - 2020) zuverlässig ganz nach vorn bei nationalen und internationalen Regatten und steht beispielsweise als 58-Jähriger in der Finn-Rangliste 2024 auf Rang 4 (siehe Eiermann-Porträt). Und auch Thomas Finke hielt Ende der Neunzigerjahre neben Jürgen in der Finn-Regattawelt für einige Zeit die RCR-Flagge richtig hoch. Im RCR-Clubleben war schon in den Jahren davor Dieter Faass (+ 2021) der treibende Motor für die Finn-Klasse. Er rief etwa die unter allen Finn-Seglern beliebte „Osterregatta am Goldkanal“ ins Leben, die bis heute bis zu 50 Finnsegler aus ganz Deutschland und Frankreich anzieht. (Daniel, wie viele Boote sind das wirklich? Bitte korrigieren) . Trotz dieses „geballten“ Finn-Engagements waren es jedoch immer weniger Boote mit der berühmten Doppelwelle im Segel, die vom RCR-Steg zum Training ablegten. Jürgen und Thomas waren immer „auf Achse“ und der Nachwuchs interessierte sich eher für vermeintlich „coolere“ Jollen. Oder man war nicht kräftig genug, um in der Schwergewichtsklasse Finn einen Blumentopf zu gewinnen.

Von der Europe in den Finn

Doch all’ das änderte sich dank des Engagements eines RCR-Seglers, der bezeichnenderweise in der Federgewicht-Klasse Europe nur bei Windstärken ab fünf Beaufort Chancen auf vordere Plätze sah: Daniel Uhl. „Für mich fing es bei den Finns vor 7 Jahren langsam an. Ich hab’ das Bild noch genau vor mir,“ erinnert sich Daniel. „Die Saison war für mich eher bescheiden verlaufen, weil uns auf allen Europe-Regatten nur sehr wenig Wind vergönnt war. Bei der traditionell letzten Regatta der Saison auf dem Brombachsee das gleiche Bild: Der Rauch aus dem servierten Glühwein stieg kerzengerade auf. Trotzdem wurde gestartet, die Leichtgewichte logischerweise vorneweg und neben mir „trieb“ mein Kumpel Hobbes – ähnliche Größen- und Gewichtsklasse wie ich – über den See. Irgendwann schauten wir uns an und ich rief rüber: Es gibt nur eine Lösung… Er unterbrach mich sofort: Ich weiß, wir müssen Finn segeln! Zwei Segler, ein Gedanke: Wir wriggten Richtung Schiri-Boot, meldeten uns bei der verdutzten Rennleitung ‚wegen Wechsel der Bootsklasse‘ ab und versprachen uns, tatsächlich Nägel mit Köpfen zu machen.“ Der Rest ist längst „neue Finn-Geschichte im RCR“: Daniel verkaufte tatsächlich rasch seine Europe, besorgte sich zunächst einen älteren Finn „zum Anfixen“ und stieg dann mit der Hilfe und den guten Szene-Kontakten von Jürgen Eiermann kurze Zeit später auf ein konkurrenzfähiges Finn-Modell um.

Feuer und Flamme

Womit dem neuen Trend zum Finn im RCR der Weg geebnet war. Daniel: „Als Trainer der Opti-Kids habe ich selbstverständlich auch guten Kontakt zu deren Eltern. Einer davon war Andreas Franke – der ehemalige 470er-Kader-Segler lieferte sein Kind bei mir ab und saß danach unterbeschäftigt am Ufer, schaute segelsehnsüchtig auf den See. Also bot ich ihm für die Wartezeit meinen Finn an … und er fing sofort Feuer! Es dauerte nicht lange, da kam Andreas mit eigenem Finn vorgefahren, seitdem ist er nach Jürgen der zweiterfolgreichste Finn-Segler des RCR! 2024 schaffte er es bereits in die Top Ten der Finn-Ranglisten-Welle.“ Doch damit nicht genug. Bald war RCR-Mitglied Martin Deutscher, ehemaliger Olympia-Jollen-Spitzensegler, am neuen RCR-Finn-Trend interessiert. Schon nach den ersten „Schnupper-Schlägen“ auf dem Goldkanal war klar: Martin hatte sich infiziert. Kurze Zeit später lag statt seiner O-Jolle ein Finn auf dem RCR-Landliegeplatz. „Bei Bernd Kebschul, Vater unserer Europe-Spitzenseglerin Elisa und selbst etwas Gewichts-frustrierter Europe-Segler, sprang der Funke ebenfalls schnell über,“ freut sich Daniel. „Und Julian, der Jüngste in unserer Truppe, segelte früher in meiner Opti-Gruppe, stieg dann auf den Laser um, für den er irgendwann zu schwer wurde. Was lag da näher, als ein … Finn?“

Die nächsten potenziellen Finnsegler warten schon

Mittlerweile segeln acht RCR’ler auf der früheren olympischen Jolle. Zwar sind sie mit unterschiedlichen Ambitionen unterwegs – der eine kann mehr Zeit für Regatten opfern als der andere – „wir sind jedoch zu einer festen Größe in der großen Finn-Familie geworden“, unterstreicht Daniel. „Und die nächsten Aspiranten für eine Aufnahme in die RCR-Finn-Gemeinde warten schon!“ Inspiriert von den hervorragenden Leistungen des Jürgen Eiermann, und den tollen Ergebnissen des „Aufsteigers“ Andreas Franke waren sogar einmal (fast) alle RCR-Finnsegler gemeinsam am Start einer Regatta: in Plobsheim/Frankreich. „Um ein Haar hätten wir das Podium für uns gehabt,“ meint Daniel (Plobsheim 2024). So waren es „nur“ Rang 1 und 2 (Jürgen und Andreas) sowie „Für mich schließen sich nach fast jeder Finn-Regatta so manche Kreise,“ sagt Daniel. „Wenn ich gute Bekannte und Freunde aus alten Zeiten nach dem Zieleinlauf ausgerechnet beim „Europe-Kaffee“ treffe. Dann weiß ich, dass der neue Trend hin zum Finn nicht nur beim RCR wahrgenommen wurde! Und bei uns sicherlich weiterhin auf Begeisterung treffen wird.“ Übrigens, wer testen möchte, ob er oder sie nicht auch „reif für den Finn“ sein könnte – Daniel Uhl baut Euch gerne einen Finn für einen Probeschlag auf. Aber Vorsicht: Finn-Segeln ist hochansteckend!

Text: Michael K. ~ MiKu

 

Weitermachen. Immer weiter…

Weitermachen. Immer weiter…

Klar, jeder Segelclub hat seinen Vorzeigesegler. Das ist schließlich eine Frage des Selbstverständnisses und ein bisschen stolz auf die eigenen Reihen darf man ja auch sein. In der Segelabteilung des RCR haben wir Jürgen Eiermann – und der nimmt unter den Idolen einen Sonderstatus ein: weil er nicht nur zwischenrein mal ein paar Lorbeeren auf der Regattabahn erringen konnte. Sondern seit Jahrzehnten in verschiedenen Bootsklassen auf nationalem und internationalem Niveau ganz vorne segelt. Und mit seinen sportlichen und ganz persönlichen Erfolgen nicht nur den Jüngsten und Jugendlichen ein Vorbild ist, sondern auch von den etwas älteren Seglern reichlich Respekt und Bewunderung erhält. Doch schön der Reihe nach. Jürgen Eiermann kam im zarten Alter von acht Jahren erstmals mit Booten „in Berührung“ – mit Paddelbooten, um genauer zu sein. Darauf hetzte er gemeinsam mit seinem Bruder hinter den Segelbooten auf dem Goldkanal her, weil denen eigentlich sein besonderes Interesse galt: Wie funktioniert das mit dem Segel und dem Steuer und warum liegen die bei Wind schief? Der Vater wusste zunächst keine Antwort und war dann auch bald von der penetranten Nachfragerei so genervt, dass er über seinen Arbeitskollegen Kleinkopf (damals höchst erfolgreicher 490er- Segler) seinen beiden Jungs Zutritt zur Segelabteilung des RCR verschaffte. Im Gral des nordbadischen Segelsports angekommen, segelten die beiden Eiermänner konsequent gemeinsam auf dem 420er und wurden bald berühmt-berüchtigt wegen … nein, nicht wegen ihrer Regattaerfolge, die hielten sich nämlich sehr in Grenzen. Sondern wegen ihrer konsequenten Starkwind-Segelei – kaum bliesen über den Goldkanal mehr als vier Windstärken, machten die Gebrüder Eiermann ihren 420er flott und heizten über den See. In dieser Zeit entwickelte Jürgen eine innige Beziehung zur … Motorbootabteilung des RCR. Weil die MoBo-Herren während ihrer Wochenend-Frühschoppen immer einen Blick auf die beiden durchgeknallten, herumrasenden 420er-Segler warfen. Und diese regelmäßig mit den Rettungsbooten aus dem Wasser fischten, da sie irgendwann nach der x-ten Kenterung nicht mehr die Kraft hatten, das Boot aufzurichten.

Beste Freunde: Die MoBo-Abteilung

Soweit zum Anekdotischen. Denn danach wurde es ernst mit den Ambitionen des Jürgen Eiermann. Er sei einfach zu schwer geworden für den 420er, erinnert er sich heute. Also befasste er sich gar nicht erst mit Diäten oder sonstigen gewichtsreduzierenden Maßnahmen, sondern wechselte folgerichtig an die Vorschot des Flying Dutchman. Zu einer Bootsklasse, auf der reichlich Ausreitund Trapezgewicht gewisse Vorteile bringen. Diese Erkenntnis in Sachen Körpergewicht sollte Jürgen Eiermann übrigens während seiner gesamten seglerischen Karriere wie ein Motto beibehalten. Nach vier regattaintensiven Jahren am FD-Trapezdraht wechselte Jürgen in die (damals noch olympische) Starboot- Klasse zum Düsseldorfer Steuermann Rolf Beck. Vorhang auf fürs internationale Parkett: Jürgen segelte Weltmeisterschaften vor Rio de Janeiro, Europameisterschaften in Holland, World Cup in Italien, Bacardi- Cup vor Miami, Kieler Woche und und … Ende der Achtzigerjahre entdeckte er schließlich das Einhandsegeln. Zuvor in strategisch-beratender Funktion und mit der nötigen athletischen Energie immer als Vorschoter aktiv, musste sich Jürgen Eiermann nun auf seine ureigenen Steuerkünste, strategischen Entscheidungen und Körperkräfte verlassen. Und genau dieser Mix gelang ihm gelinde gesagt hervorragend!

Es kann nur eine Klasse geben: den Finn

Die erste Bootswahl war dann auch die genau richtige: Im Finn-Dinghy machte Jürgen nicht nur eine gute Figur, sondern weckte Talente, die ihn bald unter die Spitzensegler dieser (bis 2020 olympischen) Bootsklasse brachten. Drei Jahre im baden-württembergischen Kader sorgten für den gewissen Schliff danach Bundeskader in Kiel. Als man von Jürgen jedoch erwartete, dass er in den deutschen Norden für eine bessere Vorbereitung der Olympischen Spiele in Barcelona 1992 umzog, war die Antwort: „Nix da, ich mach einen auf Einzelkämpfer und gleichzeitig auf Familie!“ Was jedoch nicht bedeutete, dass Jürgen sich aus dem Finn-Business zurückzog. Er segelte weiter erfolgreich bei etlichen Welt- und Europameisterschaften, die Kieler Woche sah ihn als Stammgast. Drei Mal war Jürgen Eiermann Deutscher Vizemeister im Finn; wohlgemerkt die mit am härtesten umkämpfte Einhand-Jollenklasse der Welt! Und Hut ab vor Jürgens Sieg bei der Travemünder Woche 2021 und dem drittem Rang bei der Deutschen Meisterschaft 2022 vor Travemünde – als 56-Jähriger! Nebenher segelt Jürgen seit fünf Jahren noch auf dem 5.5er – einer Drei-Personen- Konstruktionsklasse – wo er kürzlich Vizeweltmeister wurde.

Kein Überleben ohne Segeln

Aufmerksame Leser werden sich mittlerweile gefragt haben, was bei den eingangs erwähnten „persönlich Erfolgen“ gemeint war. Es war schlicht der wohl größte Sieg des Jürgen Eiermann gemeint – im Kampf gegen den Krebs. Vor vielen Jahren wurde bei dem mittlerweile zweifachen Vater und dreifachen Großvater Lymphdrüsenkrebs diagnostiziert. Der zunächst nur schwer in den Griff zu bekommen war. Doch wenn es irgendwie ging, war Jürgen Eiermann auf dem Wasser. „Ohne Segeln hätte ich nicht überlebt!“ lautet seitdem Jürgens Mantra. Und heute, nach einer wiederholten Stammzellentherapie, fühlt er sich buchstäblich wie ein 26-Jähriger. Fit genug, um bei der nächsten Deutschen Meisterschaft im Finn auf dem Leichtwindrevier Bodensee teilzunehmen. Wofür er übrigens 10 kg abnehmen will – zumindest behauptet er das!

Der Opti steht bereit

„Schreib’ bloß keine Lobeshymne“, hat Jürgen dem Autor dieser Zeilen beim Info-Gespräch gesagt. Für ihn sei lediglich wichtig, dass seine Segelkarriere aufzeige, dass man mit Segeln in jedem Alter Erfolge haben kann. Und Segeln als Sportart auch für die nächsten Generationen weiterhin attraktiv bleibe – selbst fern aller Ozeane wie hier am Goldkanal. Und im Übrigen stehe der nagelneue Optimist für seine Enkelkinder schon bereit! Mal ehrlich: Kann sich ein Traditionsverein wie der RCR einen besseren Repräsentanten und Vorzeigesegler wünschen? Eben!

Text: Michael Kunst - MiKu

RCR-Boots-Nikolaus mit zünftigem Elchgespann auf dem Goldkanal

Das war eine Premiere für den RCR, und was für eine. Viele der zahlreichen Teilnehmer an der von Angelika Harsch organisierten Open-Air-Weihnachtsfeier trauten ihren Augen nicht. Da legte doch ein Rudervierer mit dem Nikolaus auf dem Steuerplatz am Landesteg an. Ein besonderer Genuss zudem das Outfit der drei gehörnten Elch-, Entschuldigung, -kühe und des hochaufgeschossenen Elchbullen im Bug.
Nikolaus (Matthias Koerwer) ließ es sich bei einer Audienz nicht nehmen, sein dickes Buch aufzuschlagen. Ein kleines Geschenk für die Guten und eine verbale Rute für die Nicht-so-Guten hatte Nikolaus im Gepäck. Die Stimmung bei den Mitgliedern der drei RCR-Abteilungen war super, hatte doch auch das Wetter mitgemacht. Nur Schade, dass wegen der Flaute auf dem Goldkanal nur ein Segelboot ein Nikolausi-Ausflug mache konnte.

Text/Foto: Rainer Wollenschneider

24 DRV-Fahrtenabzeichen und fast 45 000 Mannschaftskilometer gerudert

Ruderwart Tilmann Runck mit engagiertem Team bei der Ruderversammlung 2024
Der große Zuspruch auf die Einladung zur Ruderversammlung spiegelte die umfangreichen Aktivitäten in der Abteilung des RCR wider. Bei stabilen 116 Abteilungsmitgliedern waren 82 im Jahr 2024 aktiv und erruderten fast 45 000 Mannschaftskilometer. Den positiven Trend untermauern noch die 24 Abzeichen im Fahrtenwettbewerb des Deutschen Ruderverbands. Überhaupt, was den Vergleich der Wanderruderer-Aktivitäten mit anderen Vereinen im Wertungsbereich des Landesruderverbands Baden-Württemberg betrifft, hat der RCR die Bootsspitze vorn.
Das Jahr 2024 war auch gekennzeichnet von einem umfangreichen Angebot an Einzelangeboten. Dazu gehörten Wanderfahrten, z.B. von Konrad Roth auf der Mosel oder die von Isolde Orschulko und Ralph Kastner und Corina Klug-Kastner. Man schaute über den Tellerrand hinaus beim Ruderkontakt mit anderen Vereinen. So grenzübergreifend mit Mulhouse oder Saarbrücken und München. Bei renommierten Langstreckenwettbewerben zeigten RCRler auch erfolgreich Flagge.
Peter Sigmund erwähnte das „betreute Rudern“ durch erfahrene Mitglieder bei Neulingen, den Rettungswesten-Praxistest und erklärte 2025 zum „Jahr des Riemenruderns“. Dazu sollen entsprechende Boote umgerüstet werden. Durch zwei ausgebildete Nordic-Walking-Instruktoren ergeben sich zudem neue Perspektiven für Mitglieder auch außerhalb des Ruderboots.
Während Jan Loxtermann von der erfolgreichen Sanierung der Ruderpritsche durch Mitglieder berichten konnte, ging die Diskussion auch um den in die 20 Jahre gekommenen Clubbus. Eine Alternative mit einer Stadtmobil-Alternative wird geprüft.
Nach der Verabschiedung von Corina Klug-Kastner und Sabine Klomen aus dem Sportrat (beide waren 10 Jahre im Amt) wurden bei der einstimmigen Wahl Ute Walz, Kerstin Kühner, Maike Dinkelbach, Simone Rau und Peter Sigmund im Team von Ruderwart Tilmann Runck in den Sportrat gewählt.
Noch nicht vom Tisch ist die Ausrichtung des Wanderrudertreffens vom Landes- Ruder-Verbands. Es wurde sogar vom Deutschen Ruderverband angefragt, das „Deutsche Wanderruderertreffen“ auszurichten.
Bild: Eines großen Zuspruchs erfreute sich die Ruderversammlung 2024, bei der Peter Sigmund Einblicke in die Aktivitäten der Abteilung gab. Tilmann Runck wurde als Ruderwart bestätigt.

Text & Fotos: Rainer Wollenschneider

Deutsche Vizemeisterin 2024

04.11.2024

Europe-Kl(ASS)e im RCR – Elisa Kebschull ist Deutsche Vizemeisterin 2024

Im Herzen unseres Vereins verbirgt sich eine Erfolgsgeschichte: Elisa Kebschull, Deutsche Vizemeisterin 2024 und stolzes Mitglied des RCR, segelt  schon seit 2004 mit Begeisterung bei uns – vom Kindersegeln über die Jugendgruppe bis hin zur Erwachsenenklasse.

Unter der fachkundigen Anleitung des ehemaligen Europe-Seglers Daniel Uhl entdeckte Elisa früh ihre Leidenschaft und ihr außergewöhnliches Talent für die Europe-Klasse. Seit 2016 dominiert sie die regionalen Regatten in Süddeutschland und setzt mit jedem Rennen neue Maßstäbe. Ihr großartiger Erfolg bei der diesjährigen Deutschen Meisterschaft lässt auf eine spannende Saison im nächsten Jahr hoffen – und macht uns als Verein unglaublich stolz.

In den folgenden Zeilen beschreibt Elisa Kebschull ihre bislang erfolgreichste Regatta in der Europe.


Was für eine aufregende Regatta! Bei der Deutschen Meisterschaft der Europe-Klasse 2024 auf dem Partwitzer See im Lausitzer Seenland war von Anfang an klar, dass es spannend werden würde.

Doch wie intensiv die drei Tage auf dem Wasser tatsächlich waren, hat mich überrascht.

Der erste Segeltag begann mit einer gewissen Unsicherheit: Wo würde ich mich im starken Teilnehmerfeld einordnen? Mein Ziel war ganz klar die Top 10, doch die Windbedingungen waren alles andere als leicht einzuschätzen.

Auftakt gelungen

Leichte bis mittlere Windstärken 8-15 kn dominierten, aber mit teils kräftigen Drehern und starken Schwankungen der Windstärke war Flexibilität gefragt. Mein erster Start war noch nicht optimal, da ich ein wenig zu spät die Schot dicht geholt habe. Doch ich blieb konzentriert und nutzte die Winddreher geschickt, um mich auf einen starken 3. Platz vorzukämpfen. Ein super Start, auf dem ich aufbauen konnte!

Und das tat ich dann auch: Die zweite und dritte Wettfahrt liefen noch besser. Im dritten Rennen konnte ich mich sogar mit einem hart erkämpften 1. Platz belohnen!  Mit diesem Erfolg im Rücken landete ich am Ende des ersten Tages überraschend auf dem 2. Platz in der Gesamtwertung – und die Aufregung wuchs. So weit vorne bei einer Deutschen Meisterschaft zu liegen, war komplettes Neuland für mich.

Spannung im Dauerzustand

Mit einer ordentlichen Portion Adrenalin ging es in den zweiten Tag. Die Bedingungen blieben ähnlich, und ich konnte meine Leistung des Vortags bestätigen: Zwei weitere 1. Plätze in den ersten beiden Läufen sicherten mir meine Position. Die guten Starts und ein konzentriertes Segeln haben sich ausgezahlt.

Doch dann kam der dritte Lauf – und damit mein erster Streicher. Der Wind hatte nachgelassen und ich habe die Dreher nicht optimal ausgesegelt. Trotzdem war die Spannung kaum zu übertreffen, denn am Ende des zweiten Tages war ich punktgleich mit der Führenden vom Vortag. Jetzt durfte ich mir keinen weiteren Fehler erlauben!

Quali für die EM geschafft

Der letzte Tag brachte weniger Wind (8-10kn), was die Bedingungen nochmals verschärfte. Der erste Lauf verlief wieder großartig, doch allmählich ließ der Wind nach. Im letzten Rennen des Tages kämpfte ich dann mit den wechselhaften Bedingungen – und musste mich ordentlich anstrengen, um meinen 2. Platz zu halten. Am Ende gelang es mir, meinen Podiumsplatz zu sichern!

Deutsche Vizemeisterin!

Den Sieg holte sich Sandra Diebel vom 1. Segelclub Partwitzer See, die auf ihrem Heimrevier eine fantastische Leistung zeigte – meinen Glückwunsch nochmal!

Für mich ist das Ergebnis ebenfalls ein voller Erfolg: Mit dieser Leistung ist die Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2025 in Torbole sicher! Mein besonderer Höhepunkt der Deutschen Meisterschaft war definitiv am ersten Segeltag als erste den dritten Lauf zu beenden. Das hatte ich zuvor noch nie geschafft!

Jetzt heißt es, den Schwung mitzunehmen, fleißig zu trainieren und nächstes Jahr in Italien Vollgas zu geben. Mal sehen, was dort möglich wird!

 

Text: Elisa Kebschull Fotos: Jörg Diebel

 

„Kümmererevent“ würdigt unsere Kümmerer im RCR

Eigentlich sind das Maß aller Dinge die 6 Stunden Vereinsdienst, die jedes Mitglied beim RCR erbringen muss. Doch es gibt Mitglieder, die, listet man alle ausgeführten Arbeitsstunden auf, über 500 Stunden zusätzlich für den Verein erbringen. So gibt es Trainer und Bootspaten, Sportratsmitglieder, „Materialhelden“ für Haus und Grundstück, Steganlagen, Bootsreparaturen oder das Bauteam um Egon Motzer usw. Diese rießige Spektrum an unterschiedlichstem Engagement wurde bei einem Abendessen am 26.10.2024, im Bootshaus von RCR-Vize Ralph Kastner bewusst gemacht: „Mit dem Event soll Euch allen Danke gesagt und zum Ausdruck gebracht werden, dass sich der RCR durch diese große Engagement so positiv entwickeln kann.“

„Die vielen Arbeitsstunden die bei uns im Club geleistet werden, sind eigentlich unbezahlbar, nicht in Geld auszudrücken“, stellte RCR-Vorsitzender Matthias Koerwer fest. Das Engagement ist ein wichtiger Faktor für ein funktionierendes Vereinsleben. Gerade weil es, wie beim RCR, drei Abteilungen gibt. Mit einem besonderen Lob wurde die vorbildliche und zeitintensive Arbeit von Peter Schott herausgestellt. Dazu ein Gast: „Peter ist ständig vor Ort und organisiert alles.“

Dass diese tolle Fest mit 4-Gänge Menü dem Verein kaum etwas gekostet hat lag, wen wundert es, an einem Kümmerer. Der zweite Vorsitzende, Ralph Kastner konnte mit einem Antrag bei der „Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt“ tatsächlich überzeugen, so dass der RCR und seine Ehrenamtlichen mit Hilfe der gestifteten Födermittel miteinander feiern konnten.